Einigkeit mit Abstand
In der konstituierenden Sitzung des Holzheimer Gremiums werden alle Entscheidungen einstimmig abgesegnet. Das ist die Zweite Bürgermeisterin der Gemeinde
Holzheim Es ist die siebte Sitzung in Holzheim in diesem Jahr, aber für viele der Gemeinderäte ist es die erste Sitzung überhaupt. Zehn neue Mitglieder hat das Gremium des Holzheimer Rates. In der konstituierenden Sitzung am Dienstagabend im Vereinszentrum wird Bürgermeister Simon Peter nach ein paar einleitenden Worten „vom ältesten der Runde“, Gemeinderat Klemens Peter, vereidigt. Mit dem Vereidigungsschwur geht es im Anschluss für die neu gewählten Gemeinderäte weiter. Hierfür setzt man ebenso auf den nötigen Abstand und projiziert den Schwur per Beamer an eine Leinwand. Stefan Brenner von der Wahlgemeinschaft Eppisburg macht den Anfang. Die Vereidigung ist schnell erledigt; der Handschlag wird durch ein freudiges Nicken ersetzt. Allgemein herrscht entspannte Atmosphäre, einige Zuschauer sind gekommen, darunter auch ehemalige Gemeinderäte. Und schon sind, neben Brenner, auch Thomas Wagner, Dominik Haringer, Birgit Hofmeister, Jörg Mader, Christian Ertl, Tobias Hahn, Fabian Fischer, Thomas Steck und Pius Hörbrand vereidigt und damit Gemeinderäte für die Wahlperiode 2020 bis 2026.
Spannender wird es bei der Wahl von Simon Peters Stellvertreter. „Alle 16 Gemeinderäte sind wählbar“, sagt Peter. Zwei Kandidaten werden für das Amt vorgeschlagen: Martina Speinle und Volker Hahnel, beide Mitglieder der Freien Wählervereinigung Weisingen. Rund 20 bis 30 Arbeitstage pro Jahr kämen als Stellvertretung des Bürgermeisters zusammen, betont Peter vor der Wahl. Nachdem alle ihr Kreuzchen bei der geheimen Wahl gemacht haben, wird ausgezählt. Das übernimmt Reiner Brenner, Leiter der Geschäftsstelle Holzheim und Schriftführer an diesem Abend. Brenner liest das Ergebnis vor: „Sechs Stimmen für Volker Hahnel. Elf Stimmen für Martina Speinle.“Damit ist Landwirtin Speinle Zweite Bürgermeisterin in Holzheim und sichtlich gerührt: „Ich nehme die Wahl an und danke für das Vertrauen.“Für die weiteren Ortsteile werden zudem nach alter Gepflogenheit Stellvertreter gewählt. Der Eppisburger Stimmenkönig und langjährige Gemeinderat Rainer Egger vertritt seinen Ortsteil. Für Ellerbach und Fultenbach übernimmt Christian Ertl „sehr gerne“ diese Position. Außerdem sind sich die Gemeinderäte darüber einig, dass der neue Bürgermeister, wie sein Vorgänger Erhard Friegel, Eheschließungen durchführen darf. Für die beschließenden und beratenden Ausschüsse werden munter Mitglieder und deren Stellvertreter genannt und ernannt. Neu ist für alle der sogenannte Ferienausschuss. Dabei handelt es sich um einen Notgemeinderat, der in Zeiten, in denen der Gemeinderat eigentlich nicht beschließen kann, wie zur Ferienzeit,
beschlussfähig ist. Als Beispiel nennt Reiner Brenner Bauanträge, die so fristgerecht behandelt werden können. Alle Entscheidungen des Abends werden einstimmig beschlossen. Als kniffliger erweist sich das Gruppenfoto der neuen Mitglieder: Neun Männer und eine Frau müssen mit dem gehörigen Abstand auf das Bild. Nach der Corona-Krise soll es laut Simon Peter einen weiteren Fototermin geben: mit allen Gemeinderäten – und ohne 1,5 Meter Abstand.