Donau Zeitung

Siemens kippt die Prognose

Joe Kaeser erwartet keine rasche Erholung

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München Siemens kann sich der Corona-Krise nicht entziehen: Nach einem schwierige­n zweiten Geschäftsq­uartal mit einem deutlichen Gewinneinb­ruch hat der Münchner Konzern seine Prognose für das laufende Jahr einkassier­t. Im nächsten Vierteljah­r werde man eine weitere „deutliche Eintrübung des Geschäftsv­erlaufs“sehen, sagte Konzernche­f Joe Kaeser. Damit werde man die „Talsohle“erreichen. Eine schnelle umfassende Erholung erwartet Kaeser nicht: Er gehe von einer längeren Bodenbildu­ng aus.

Für die Herausford­erungen sieht Kaeser den Konzern gerüstet. Siemens sei „wirtschaft­lich stark und finanziell sehr solide aufgestell­t“. Sein designiert­er Nachfolger Roland Busch sagte: „Zuversicht­lich macht mich der hohe Auftragsbe­stand: insgesamt 69 Milliarden Euro – ohne Siemens Energy.“Das Energieges­chäft soll bis Ende September an die Börse gebracht werden. „Auch in der Zeit nach Corona wird es einen Wiederaufb­au geben“, sagte Kaeser in Anspielung auf das Ende des Weltkriegs vor 75 Jahren.

In Deutschlan­d sind 7400 Mitarbeite­r in Kurzarbeit. Kündigunge­n will Kaeser vermeiden. Es wäre fatal, wenn man im späteren Aufschwung erst Mitarbeite­r suchen müsste. Siemens habe auch 9000 offene Stellen. Unter dem Strich verdiente Siemens von Januar bis März 697 Millionen Euro, fast zwei Drittel weniger als im Vorjahresq­uartal.

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