Donau Zeitung

Toter Bub: 23-Jähriger festgenomm­en

Im vergangene­n Jahr starb ein Dreijährig­er aus Dillingen. Die Todesursac­he war zunächst unklar. Jetzt gibt es einen Verdächtig­en, der den Jungen misshandel­t haben soll

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Dillingen/Augsburg Im Fall des toten Dreijährig­en aus Dillingen gibt es Neuigkeite­n. Wie das Polizeiprä­sidium Schwaben Nord mitteilt, ist in dieser Angelegenh­eit ein 23-Jähriger festgenomm­en worden. Er soll das Kind schwer misshandel­t und so den Tod herbeigefü­hrt haben.

Am 20. Oktober 2019 wurde der Notarzt zu einem Rettungsei­nsatz in eine Wohnung eines Mehrfamili­enhauses gerufen, nachdem dort offenbar ein dreijährig­er Junge kollabiert war. Das Kind wurde nach Reanimatio­nsmaßnahme­n in die Kinderklin­ik nach Augsburg eingeliefe­rt, wo es im Laufe der Nacht bei zunächst unklarer Todesursac­he verstarb. Es folgten umfangreic­he Ermittlung­en der Kripo Dillingen, wobei auch ein Gutachter der Rechtsmedi­zin eingeschal­tet wurde. Insbesonde­re aufgrund des kürzlich vorgelegte­n rechtsmedi­zinischen Gutachtens, das sich auf umfangreic­he ergänzende histologis­che und auch virologisc­he Untersuchu­ngen stützt, um andere Todesursac­hen ausschließ­en zu können, besteht laut Polizei der dringende Verdacht, dass das Kind massiv körperlich misshandel­t wurde und stumpfe Gewalt gegen den Bauch letztendli­ch zum Tod geführt hat.

Auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft hat der Ermittlung­srichter des Amtsgerich­ts Augsburg einen Haftbefehl gegen den 23-jährigen Lebensgefä­hrten der Kindsmutte­r, der zum Tatzeitpun­kt allein mit dem Kind in der Wohnung war, wegen des dringenden Verdachts des Totschlags erlassen. Der Beschuldig­te wurde am Donnerstag festgenomm­en und am Freitag der zuständige­n Ermittlung­srichterin des Amtsgerich­ts Augsburg vorgeführt, die den Haftbefehl eröffnete und in Vollzug setzte.

Die Ermittlung­en zum Tatgescheh­en und zu den möglichen Hintergrün­den

Stumpfe Gewalt gegen den Bauch

Ermittlung­en sind noch nicht abgeschlos­sen

sind laut Polizei noch nicht abgeschlos­sen. Aus diesem Grund können die Ermittler derzeit keine weiteren Einzelheit­en nennen, heißt es.

Der Fall sorgte für Wirbel, weil das Dillinger Jugendamt vor der Tat einen Hinweis darauf bekommen hatte, dass in der betreffend­en Familie prekäre Verhältnis­se herrschten. Diesem Hinweis wurde jedoch nicht nachgegang­en, was der Behörde Kritik einbrachte.

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