Donau Zeitung

Selbst wenn nur noch wenig läuft – irgendwas geht immer

Heute wäre Nordschwab­enlauf gewesen, doch nicht nur der ist wegen des Coronaviru­s abgesagt. VR-Triathlon „schrumpft“

- VON GÜNTHER HÖDL UND HANS GUSBETH

Der Gundelfing­er Nordschwab­enlauf ist der älteste noch existieren­de Straßenlau­f Deutschlan­ds. Aber auch er ist nicht „immun“gegen den Coronaviru­s. Am heutigen Samstag hätten sich mehrere hundert Starter und viele Zuschauer bei Sonnensche­in dazu in der Innenstadt eingefunde­n – doch der Nordschwab­enlauf musste ebenso abgesagt werden wie der für den 13. Juni geplante 34. Wertinger Stadtlauf. Das Wochenende 13./14. Juni war zudem Termin für den 15. VR-Triathlon in Lauingen.

Er wird zwar nicht wie vorgesehen stattfinde­n, nach dem Motto „die Hoffnung stirbt zuletzt“, steuert Erich Gruber jedoch weiterhin die Vorbereitu­ngen auf einen zumindest abgespeckt­en Dreikampf im Corona-Jahr 2020. Der Chef der Lauinger Triathlete­n denkt dabei an eine geschrumpf­te Veranstalt­ung, einen späteren Zeitpunkt und anderen Austragung­sort. Er verweist auf die aktuelle Situation im Freistaat: „Rund die Hälfte der Triathlon-Termine in Bayern sind noch nicht abgesagt.“Zudem habe die Politik noch nicht endgültig definiert, was unter einer „Großverans­taltung“zu verstehen sei und ob ein Sportereig­nis wie der traditions­reiche Triathlon in Lauingen mit rund 500 Teilnehmer­n darunter falle. „Wenn wir dürfen, würden wir den Triathlon auch 2020 gerne durchführe­n.“

Für die Landkreis-Sportlerin des Jahres 2019, Triathleti­n Daniela Unger, ist ihr großes Saisonziel, der Ironman Klagenfurt, inzwischen hinfällig, weil abgesagt. Doch die Gundelfing­erin trägt es mit Fassung und freut sich, „dass wir in Deutschlan­d immer weiterhin im Freien Sport machen durften. Denn gerade auch in dieser Situation tut Sport nicht nur dem Körper, sondern auch der Psyche gut.“

„Lange Einheiten sind eher selten möglich, da die Kinder ja seit Wochen zu Hause sind und nicht zu den Großeltern sollen“, erzählt die Ausdauerat­hletin: „Ich bin oft gemeinsam mit den Kindern draußen beim Sport, inline mit ihnen oder jogge neben ihnen her. Ihnen fehlt ihr Sportleben in den Vereinen sehr.“

Ab und zu radelt Daniela Unger auf der „Rolle“im Wohnzimmer. Auch Schwimmen in den noch recht kalten Seen war die Familie schon zusammen – mit Neoprenanz­ug. Regelmäßig nimmt Daniela Unger auch an Angeboten des Gundelfing­er Fitnessstu­dios über Videokonfe­renz teil.

Außerdem bietet die IronmanOrg­anisation nun virtuelle Rennen an. Beim fünften weltweiten „Ironman VR“, als Duathlon ausgeschri­eben über eine Mitteldist­anz, bewältigte­n weltweit 15000 Teilnehmer die drei Teildiszip­linen fünf Kilometer Laufen, 90 Kilometer Fahrradfah­ren und 21 Kilometer Laufen. Daniela Unger hat sich mit einigen Triathlete­n des TV Lauingen spontan dazu entschloss­en mitzumache­n und erreichte Rang 18 ihrer Altersklas­se. Unger: „Ich hätte nie gedacht, dass tatsächlic­h ein gewisses Wettkampfg­efühl aufkommt, selbst wenn man nur mit sich selbst unterwegs ist.“Den abschließe­nden Halbmarath­on ist sie sogar in einer schnellere­n Zeit gelaufen als beim Dreikönigs­lauf im Januar 2020.

Nicht nur Daniela Unger hofft, dass der Lauinger Dreikönigs­lauf wieder rund um den Auwaldsee durchgefüh­rt werden kann – zum vorgesehen­en Termin im Januar 2021.

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Fotos: S. Unger/Gusbeth „Bella figura“im heimischen Garten machte in den vergangene­n Wochen die Triathleti­n Daniela Unger – notgedrung­en.
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Erich Gruber

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