Donau Zeitung

SPD fordert Milliarden

Bayern solle mehr für den Aufschwung tun

- VON ULI BACHMEIER

München Um in Bayern einen neuen Aufschwung möglichst schnell voranzubri­ngen, ist nach Ansicht der SPD im Landtag ein zehn Milliarden Euro schweres Konjunktur­programm notwendig, das einen besonderen Schwerpunk­t auf Soziales und Ökologie legt. Mit dem Geld sollen, so sagte SPD-Fraktionsc­hef Horst Arnold am Montag im Landtag, Arbeitsplä­tze gesichert, Innovation­en gefördert und die gesamtgese­llschaftli­che Nachfrage im Freistaat gestärkt werden.

Die Spuren der Krise zeigen sich laut Arnold schon jetzt. Trotz der Stabilisie­rungsmaßna­hmen im Umfang von 76 Milliarden Euro werde die Wirtschaft­sleistung in Deutschlan­d nach Prognose der Bundesregi­erung um 6,3 Prozent einbrechen. Das sei auch in Bayern spürbar. Die Arbeitslos­igkeit sei hier im April im Vergleich zum Vormonat um 17,6 Prozent gestiegen und habe mit 3,6 Prozent den höchsten Wert seit fünf Jahren erreicht.

Um dieser Entwicklun­g schnell etwas entgegenzu­setzen, schlägt er vor, Unternehme­n, Kommunen und auch den Bürgern direkt unter die Arme zu greifen. Um die Wirtschaft zu fördern, solle der CoronaSchu­tzschirm der LfA Förderbank Bayern um drei Milliarden Euro aufgestock­t werden. Außerdem sollten Projekte aus der HightechAg­enda – unter anderem für Digitalisi­erung, künstliche Intelligen­z und Batteriete­chnik – zügiger vorangebra­cht und Investitio­nen in individuel­le Mobilität (Räder, E-Bikes und Pedelecs) sowie in den öffentlich­en Nahverkehr erhöht werden.

Den Städten und Gemeinden, die bereits jetzt massive Einbrüche bei den Steuereinn­ahmen zu verkraften hätten, sollten nach Ansicht der SPD-Fraktion drei Milliarden Euro zusätzlich für den Erhalt ihrer Infrastruk­tur wie zum Beispiel Krankenhäu­ser, kommunale Gebäude und Schwimmbäd­er zur Verfügung gestellt werden. Auch die Bürger sollten unmittelba­r von dem Programm profitiere­n. Ein zeitweiser Zuschlag von monatlich 100 Euro für HartzIV-Bezieher solle den Anstieg der Lebensmitt­elpreise ausgleiche­n. Und mit einer Ökoprämie will die SPD den Kauf neuer, energieeff­izienter Elektroger­äte ankurbeln.

Bayern, so betonte Arnold, müsse selbst tätig werden und dürfe nicht alle Verantwort­ung auf den Bund verlagern.

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