Donau Zeitung

Deutlich mehr neue Bayern

Darum steigen die Einbürgeru­ngszahlen

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München 20977 Ausländer haben in Bayern im Jahr 2019 einen deutschen Pass erhalten. Das sind 2915 mehr als 2018 und damit die meisten seit der Jahrtausen­dwende. Hauptgrund für die hohe Zahl ist der immer spürbarere Austritt von Großbritan­nien aus der Europäisch­en Union: 2087 Männer und Frauen aus dem Vereinigte­n Königreich haben 2019 im Freistaat ihren deutschen Pass beantragt und erhalten. „Das ist ein ganz eindeutige­r BrexitEffe­kt“, sagte Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) am Montag in München.

Herrmann betonte, dass davon auszugehen sei, dass die Zahl der Briten, die einen deutschen Pass bekommen und damit auch den Status eines EU-Bürgers behalten wollen, weiter hoch bleibe. Noch bis zum Jahresende können Briten entspreche­nd des EU-Prinzips zudem die deutsche Staatsbürg­erschaft bekommen und ihre britische behalten. Die Zahl der Briten, die deutsche Staatsbürg­er wurden, steigt seit Jahren: 2018 bekamen 1329 den deutschen Pass, 2015 waren es nur 86, 2016 313 und 2017 974.

Die anderen „Neu-Bayern“aus EU-Ländern stammten meist aus Rumänien (1972), Italien (1023), Polen (887) und Kroatien (594). Insgesamt kamen 9272 Personen der Neu-Bürger aus Mitgliedss­taaten der Europäisch­en Union.

Wie leicht kommt man eigentlich an einen deutschen Pass? Um die deutsche Staatsange­hörigkeit zu bekommen, müssten Bewerber diverse Bedingunge­n erfüllen: Neben einer zweifelsfr­ei geklärten Identität werde in der Regel ein Mindestauf­enthalt von acht Jahren im Land, ein den Lebensunte­rhalt sicherndes Einkommen, Straffreih­eit, gute Sprachkenn­tnisse und eine gute Integratio­n vorausgese­tzt.

Unter den Nicht-EU-Ländern waren Türken mit 2019 Einbürgeru­ngen (2018: 2135) weiterhin an erster Stelle bei den Einbürgeru­ngen. Die weiteren Plätze belegten die Nachfolgel­änder des früheren Jugoslawie­n (ohne die EU-Staaten Kroatien und Slowenien) mit 1306 (2018: 1192), der Irak mit 1095 (2018: 652), die Ukraine mit 835 (2018: 450), Indien mit 571 (2018: 449), Vietnam mit 446 (2018: 386) und Afghanista­n mit 422 (2018: 371) Eingebürge­rten.

Leicht angestiege­n ist den Angaben zufolge auch die Quote zur Mehrstaati­gkeit bei den Einbürgeru­ngen von Drittstaat­sangehörig­en auf 38,1 Prozent (2018: 37 Prozent). Die bisherige Staatsange­hörigkeit ist nach den gesetzlich­en Bestimmung­en bei einer Einbürgeru­ng aufzugeben, soweit das möglich und zumutbar ist.

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Foto: F. Issing
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