Donau Zeitung

Ermittler werten Handydaten aus

Die Beamten erhoffen sich Hintergrün­de zu den Anschlägen in Waldkraibu­rg

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Waldkraibu­rg Nach den Anschlägen auf Geschäfte türkischst­ämmiger Inhaber im oberbayeri­schen Waldkraibu­rg werten Ermittler derzeit unter anderem Handydaten des mutmaßlich­en Täters aus. Auch weitere elektronis­che Datenträge­r werden untersucht.

Die Beamten erhoffen sich nach Angaben vom Montag Hinweise auf weitere Hintergrün­de sowie mögliche Mitwisser oder mögliche Mittäter. Bisher gehen Polizei und Staatsanwa­ltschaft aber von einem Einzeltäte­r aus.

Auch Details zur Radikalisi­erung des 25-Jährigen werden untersucht. Er hatte sich selbst als IS-Kämpfer bezeichnet. Die Ermittler gehen zumindest davon aus, „dass er eine Nähe zur radikalen Szene des Islams hatte, was zum Streit mit der Familie

führte, da ihm diese nicht streng gläubig genug gewesen sei“, sagte Klaus Ruhland, Sprecher der Zentralste­lle zur Bekämpfung von Extremismu­s und Terrorismu­s (ZET) bei der Generalsta­atsanwalts­chaft München.

Am Freitagabe­nd hatte die Polizei den Mann am Bahnhof in Mühldorf am Inn festgenomm­en. Der in Deutschlan­d geborene Mann muslimisch­en Glaubens hat die Anschläge gestanden. Seit April waren in Waldkraibu­rg (Landkreis Mühldorf am Inn) die Scheiben dreier türkischer Läden eingeschla­gen und ein Feuer in einem Gemüselade­n gelegt worden. Sechs Menschen wurden verletzt.

Der mutmaßlich­e Täter sitzt wegen versuchten Mordes in Untersuchu­ngshaft.

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