Vom Tonnen-Kick bis zum gesunden Essen
Ein gemeinsames Teamtraining auf dem Platz ist wegen des Coronavirus zwar noch nicht möglich, doch Trainer Mathias Holz vom FC Lauingen hält seine Buben online bei Laune – mit verschiedenen Aufgaben
Während die Corona-Beschränkungen für Einzelsportarten, die an der frischen Luft betrieben werden können, seit Montag gelockert sind, stehen die Signale für Mannschaften noch auf Rot. Zumindest auf Breitensportebene. Darunter leiden nicht zuletzt die vielen Nachwuchsfußballer im Landkreis. Die Vereine bieten zum Teil Online-Alternativen an – so wie der FC Lauingen.
„Wir wollen das Training bestmöglich fortsetzen, um den Jungs viel Abwechslung und Ablenkung zu geben“, formuliert Mathias Holz das ehrgeizige Ziel. Er ist C-Jugend-Coach des FC Lauingen und hatte seine jungen Kicker zuletzt am 13. März zu einem gemeinsamen Training im Auwaldstadion gesehen. Im Anschluss wurde der Spiel- und Trainingsbetrieb in allen bayerischen Ligen wegen des Coronavirus unterbrochen.
Seit diesem Tag ist beim FCL viel passiert. Gleich am folgenden Wochenende nach der Unterbrechung die erste Challenge veranstaltet – kleine Aufgaben, um die Spieler bei Laune zu halten. Sie mussten den Ball in eine Papiertonne schießen. Die Begeisterung war so groß, dass auch viele Eltern daran teilgenommen haben. Und der Weg war geebnet für die nächsten Wochen.
Zu den regulären Trainingstagen am Montag und Mittwoch wurden selbst gedrehte Videos vom Trainerteam zur Verfügung gestellt, mit Übungen, die die Buben in Eigenreren
durchführen mussten. Wichtig war Mathias Holz dabei von Anfang an die Vorbildfunktion: „Natürlich wäre es für mich einfacher gewesen, ich schicke den Jungs einfach existierende Videos von Youtube, aber bei einem Training stehe ich auch nicht mit dem Tablet auf dem Platz und zeige ihnen ein Video. Ich mache die Übung selbst vor, also habe ich für jede Einheit auch ein eigenes Video erstellt.“
Für die Vorbereitung und techniwurde sche Umsetzung hat der Informatiker viel Zeit investiert. An den Wochenenden wurden Einzel- oder Team-Aufgaben gestellt. Diese waren und sind extrem vielseitig. Neben dem Lösen von Geschicklichkeitsund Kreativaufgaben war dem Trainer auch wichtig, dass teilweise die Eltern in die Aufgabenlösung eingespannt wurden. Dabei wurde beispielsweise ein Wettkampf gegen die Spielereltern veranstaltet, welche der beiden Grupgie pen insgesamt mehr Liegestütze schafft. Ansonsten wurden zum Beispiel Wettbewerbe veranstaltet, wer möglichst kreativ eine Flasche umschießt oder einen Becher von einer Flasche schießt.
Aber auch Themen über den Fußball hinaus wurden behandelt. So stand eine Woche lang das Thema „Gesunde Ernährung“im Fokus. Dabei mussten die Jungs (gemeinsam mit ihren Eltern) ein gesundes Essen zubereiten und sowohl das Rezept als auch ein Foto an den Trainer senden.
Mittlerweile findet das Training nach wie vor zweimal wöchentlich statt, einmal mit Video und einmal über eine Videokonferenz-App, bei der alle Spieler zeitgleich gemeinsam trainieren. „Das Feedback hierzu war echt klasse, die Jungs haben sich gefreut, sich gegenseitig wieder zu sehen“, stellte Trainer Holz zufrieden fest. Selbstredend wünscht sich der Übungsleiter eine baldige Rückkehr auf den Platz. Bis dahin wird aber trotz Krise beim FCL weiter trainiert.
Die Videos des FCL gibt es unter: https://www.youtube.com/channel/ UCFzwqju25vTsOQyfcbk-Gsg/videos