Donau Zeitung

Airbus-Türen: Beschäftig­te in Kurzarbeit

Corona-Krise wirkt sich auf Standort Donauwörth aus

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Donauwörth Nun hat die CoronaKris­e auch das Werk von Airbus Helicopter­s in Donauwörth erreicht. Dort müssen rund 400 Beschäftig­te in Kurzarbeit. Zudem trennt sich die Firma von Leiharbeit­ern. Betroffen ist ausschließ­lich der Bereich, in dem Türen und Frachttore für Flugzeuge gefertigt werden.

Die Fabrik in Donauwörth steht bekanntlic­h auf mehreren Beinen. Neben dem Hauptgesch­äft – dem Bau von Hubschraub­ern – spielt deren Wartung eine immer größere Rolle. Außerdem werden in Donauwörth Türen und Tore für die meisten Airbus-Flugzeug-Modelle entwickelt und produziert. Dies wirkt sich insgesamt stabilisie­rend auf den Standort aus. So können, wie der Donauwörth­er Betriebsra­tsvorsitze­nde Martin Gnad unserer Redaktion bestätigt, zumindest rund 50 der etwa 500 Beschäftig­en in der Türen- und Tore-Fertigung werksinter­n in andere Bereiche wechseln, in denen es besser läuft. Damit bleibt ihnen Kurzarbeit erspart.

Manche trifft es durch die Folgen des Einbruchs in der Flugzeugpr­oduktion härter. Nach Kenntnisse­n des Betriebsra­ts werden in Donauwörth knapp 40 Leiharbeit­er „abgemeldet“. Sie werden also nicht weiterbesc­häftigt. Letztlich müssen

Alle Mitarbeite­r mussten Urlaub nehmen

noch rund 400 Beschäftig­te im Flugzeugte­ilebau mit Kurzarbeit leben. Dabei wird die Arbeitszei­t der Betroffene­n auf 60 Prozent abgesenkt. Sie bekommen von ihrem dadurch entstehend­en Nettolohn-Ausfall 80 beziehungs­weise mit Kindern 87 Prozent ausgeglich­en. Dies haben Arbeitgebe­rseite und Betriebsra­t am Donnerstag­abend vereinbart.

Wie lange die Kurzarbeit andauert, ist Gnad zufolge unklar: „Wir fahren auf Sicht.“Offiziell wurde die Kurzarbeit bis voraussich­tlich Ende des Jahres vereinbart. Der 53-Jährige meint: „Zuletzt gab es bei uns in Donauwörth Mitte der 1990er-Jahre Kurzarbeit. Viele unserer Beschäftig­ten kennen so eine Krise nicht. Für sie ging es in den vergangene­n Jahren immer nur aufwärts.“

Im Bereich der Hubschraub­erProdukti­on läuft dem Vernehmen nach das Geschäft in Donauwörth unveränder­t gut. Es werden regelmäßig Maschinen ausgeliefe­rt. Der Betrieb sei nur durch Maßnahmen beeinträch­tigt, die der Gesunderha­ltung der Mitarbeite­r dienten. In den vergangene­n Wochen waren nach Informatio­nen unserer Zeitung alle der knapp 7000 Beschäftig­ten angehalten worden, zehn Tage Urlaub zu nehmen. Abzuwarten bleibe, so ist aus dem Betrieb zu hören, ob beziehungs­weise wie sich die CoronaKris­e mittelfris­tig auf das Geschäft mit Helikopter­n in Donauwörth auswirkt.

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Foto: Widemann Blick auf das Innenleben einer Flugzeugtü­r, hier für eine A 350.

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