Donau Zeitung

Artenschut­z beginnt vor der Haustür

Der Bund Naturschut­z, Kreisgrupp­e Dillingen, sieht auch in der Region großen Handlungsb­edarf

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Landkreis Anlässlich des Weltbiodiv­ersitätsta­gs am 22. Mai hat der Bund Naturschut­z in Bayern (BN) die konsequent­e Umsetzung der Biodiversi­tätsstrate­gien von der internatio­nalen bis zur lokalen Ebene gefordert. „Wir erwarten auch von der Bayerische­n Staatsregi­erung, dass sie sich auf bayerische­r, aber auch auf europäisch­er und nationaler Ebene für einen starken Naturschut­z einsetzt“, richtet sich Richard Mergner, Vorsitzend­er BN, an die Staatsregi­erung. „Zur Biodiversi­tät gehören nicht nur der Tiger in Asien, sondern auch der Feldhamste­r und Fischotter in Bayern. Die Verpflicht­ungen der bayerische­n Staatsregi­erung bis 2020 in der Bayerische­n Biodiversi­tätsstrate­gie sind weitgehend noch nicht erfüllt, wir brauchen daher mehr Naturschut­z, in Verbindung mit einer ökologisch-sozialen Transforma­tion unseres Wirtschaft­ens – Wirtschaft­en

mit der Natur, nicht gegen sie.“Aus aktuellem Anlass weist der BN in einer Pressemitt­eilung insbesonde­re auf die Gefahr, aber auch Chance hin, dass mit den Konjunktur­programmen zur Überwindun­g der Corona-Krise auch viele für die Natur wichtigen Weichen neu gestellt werden können. Dazu gehöre „insbesonde­re die umgehende Neuausrich­tung der Landwirtsc­haft als Hauptursac­he für den Verlust der Biologisch­en Vielfalt“. Arten wie Kiebitz, Brachvogel oder Feldhamste­r werden unverminde­rt seltener.

Auf lokaler Ebene im Landkreis Dillingen sieht die Vorsitzend­e Heidi Terpoorten den größten Handlungsb­edarf der Bund-Naturschut­zKreisgrup­pe Dillingen im Verlust unbebauter Fläche, beispielsw­eise für Biotopvern­etzungen durch weiterhin ungebremst­e Straßenbau­vorhaben wie in Höchstädt, der Heidenau bei Pfaffenhof­en oder auch der fast im Verborgene­n ablaufende Ausbau des landwirtsc­haftlichen Kernwegene­tzes – ein paralleles Straßennet­z für den landwirtsc­haftlichen Verkehr. Im Weiteren im nur langsam anwachsend­en Anteil an ökologisch klima- und tierschütz­ender Landwirtsc­haft, dem oft fehlenden Verständni­s für Artenschut­z und Artenvielf­alt in Steingarte­nwüsten, Straßenrän­dern sowie Gewässerra­ndstreifen, angefangen beim Biber bis hin zu fehlenden großräumig vernetzten Blühfläche­n für Wildbienen und andere Insekten in unserer Flur, heißt es in der Pressemitt­eilung.

Und weiter: „Artenschut­z beginnt vor der Haustür. Jeder Einzelne kann viel dafür tun. Ob das ein naturnaher Garten, naturnahe kommunale Flächen oder der Einkauf von Produkten aus dem Ökolandbau ist. Und nicht zuletzt ist auch Klimaschut­z Naturschut­z.“

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