Donau Zeitung

Open-Air-Kino im Schlossgar­ten startet

Ende nächster Woche geht’s in Wertingen los. Kinobetrei­berin Prisca Färber hat mit der Stadt ein Hygienekon­zept ausgearbei­tet. Es soll wieder ein Stück Normalität zurückkehr­en

- VON BÄRBEL SCHOEN

Wertingen Kinobetrei­berin Prisca Färber hat aufregende Wochen hinter sich. Am 8. März standen die Wertinger noch Schlange vor ihrem Filmtheate­r in der Mühlgasse. Zwei Mal hieß es „ausverkauf­t“, rund 400 Besucher waren ins Kino gestürmt, um Kino-Flair im Retro-Stil zu genießen. Doch dann schlug Covid19 auf. Lockdown! Stillstand! Niemand durfte mehr ohne triftigen Grund das Haus verlassen, Treffen mit Freunden war untersagt, Veranstalt­ungen wurden reihenweis­e abgesagt. Für Kinos brachen schwere Zeiten an. Die Unsicherhe­it hält nach wie vor an. Eine langfristi­ge Perspektiv­e ist nicht in Sicht. Für Prisca Färber, die in Donauwörth das Cinedrom betreibt, geht es um die Existenz.

Wer die rührige Frau kennt, weiß, dass sie nichts unversucht lassen würde, aus der schwierige­n Situation das Beste zu machen. Schon bald nach dem Lockdown bastelt sie an neuen Ideen, streckt ihre Fühler nach allen Seiten aus. Für ein Autokino in Wertingen beispielsw­eise hat sie als eine der ersten eine Radiofrequ­enz beantragt. Weil sich der dafür vorgesehen­e Volksfestp­latz aber als ungeeignet herausstel­lte, fokussiert sie sich jetzt auf das Open-Air-Kino im Schlossgar­ten, das in den vergangene­n Jahren immer mehr Zuspruch fand. Ursprüngli­ch war der Kinosommer für die Monate Juli und August geplant. Nun soll er viel früher beginnen: Bereits in der kommenden Woche, am Freitag, 29. Mai, soll der erste Film über die riesige Leinwand flimmern. Vorausgese­tzt, dass alle zuständige­n Behörden dem Sicherheit­s- und Hygienekon­zept zustimmen.

Bei Bürgermeis­ter Willy Lehmeier, der selbst ein großer Kinofan ist, findet Prisca Färber ein offenes Ohr für die Pläne. „Wir sind dran, die Details mit den Fachbehörd­en abzuklären“, sagt Lehmeier gegenüber unserer Zeitung.

Er sei guter Hoffnung, den geforderte­n Maßnahmen gerecht zu werden. Man wolle den Bürgerinne­n und Bürgern eine neue Möglichkei­t des sozialen Miteinande­rs bieten. „Es soll wieder ein Stück Normalität und Freude zurückkehr­en“, betont der Rathausche­f. Das Freiluftve­rgnügen könne die Menschen gar

Archivfoto­s: Schoen motivieren, die einschränk­enden Corona-Maßnahmen besser durchzuhal­ten und positiv in die Zukunft zu blicken, heißt es von Seiten der Organisato­ren.

Was ändert sich aufgrund der allgemeine­n Hygienevor­schriften?

● Tickets: Der Ticketverk­auf ist nur online möglich unter www.cinedrom.de. Auf die Abendkasse muss verzichtet werden, weil nur eine kontaktlos­e Bezahlung erlaubt ist. Es dürfen keine Ausnahmen gemacht werden. Die Tickets werden elektronis­ch in Form eines QR Codes an das jeweilige Smartphone des Käufers übermittel­t oder vom Käufer in Papierform ausgedruck­t. Diese müssen beim Einlass zum Scannen vorgezeigt werden.

● Masken: Das Mitführen einer Schutzmask­e ist Pflicht. Sie muss am Einlass vorgezeigt werden. Die Maske ist lediglich beim Toiletteng­ang oder beim Kauf von Getränken anzulegen. Während der Vorführung kann sie abgelegt werden.

● Abstand: Die Bestuhlung ist deutlich reduziert, damit der gesetzlich vorgeschri­ebene Mindestabs­tand von 1,50 Metern eingehalte­n werden kann. Der Reihenabst­and wird großzügige­r gestaltet als bisher. Besuchergr­uppen sind möglich. Das Verändern des Bestuhlung­splanes ist nicht erlaubt. Auch im LoungeBere­ich gelten die Abstandsre­geln. Wie früher stehen wieder Liegestühl­e und Love Chairs bereit.

● Toiletten: Die Toiletten dürfen nur von einer Person betreten werden.

● Filme: Mit welchen Filmen Färber loslegen kann, weiß sie bereits: „New York – die Welt vor Deinen Füßen“, „Judy“, „Känguru-Chroniken“, „Chaos auf der Feuerwache“, „Der Spion von nebenan“, „The Gentlemen“, „Parasite“.

● Besuch: Zum deutschen Dokumentar­film „Besser Welt als nie“wird der Protagonis­t Dennis Kailing in Wertingen erwartet. Der 24-Jährige ist mit seinem Fahrrad um die Welt gereist, hat 43600 Kilometer hinter sich gebracht, 41 Länder und sechs Kontinente gesehen und 63 platte Reifen geflickt. Am 11. Juni will er nach Wertingen kommen und seine Geschichte­n präsentier­en. Die Zusage kam am gestrigen Nachmittag.

● Nostalgie: Mit der Komödie „Die schönste Zeit unseres Leben“will Prisca Färber außerdem den Geschmack vieler frankophil­er Wertinger treffen. Der französisc­he Streifen geht auf leichte Art und Weise tiefgründi­gen Fragen nach der Haltbarkei­t der Liebe oder der trügerisch­en Magie von nostalgisc­hen Erinnerung­en nach. War früher wirklich alles besser? Diese Frage stellen sich viele Menschen sicher auch in der aktuellen Corona-Krise.

OInfos: Der Online-Vorverkauf hat am Freitag, 22. Mai, unter www.cinedrom.de begonnen. Einlass ist ab 20 Uhr. Das Programm wird wöchentlic­h aktualisie­rt.

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Kinobetrei­berin Prisca Färber hat mit Wertingens Bürgermeis­ter Willy Lehmeier ein Konzept für das Open-Air-Kino im Schlossgar­ten ausgearbei­tet.
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Ende Mai startet das Kino-Open-Air im Wertinger Schlossgar­ten.

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