Donau Zeitung

Tennis Rundenstar­t verzögert sich

Bühlent „Billy“Sahbaz führte Wittisling­ens Handballer in eine erfolgreic­he Spielgemei­nschaft mit dem TV Lauingen. Jetzt hofft er auf einen möglichst normalen Start in die neue Saison

- VON CHRISTIAN SCHUSTER

Die Handball-Szene im Verbreitun­gsgebiet von Donau-Zeitung und Wertinger Zeitung hat sich in den vergangene­n Jahrzehnte­n merklich ausgedünnt. Beim TV Dillingen und SC Tapfheim wird gar nicht mehr gespielt. Und die einstigen Lokalrival­en TV Lauingen und TSV Wittisling­en machen seit 2015 gemeinsame Sache in einer Spielgemei­nschaft. Diese Kooperatio­n im Kampf um Punkte und Siege hat sich allerdings sehr positiv entwickelt. Auch dank Handball-„Aktivisten“wie Bühlent „Billy“Sahbaz.

Der 51-jährige Sahbaz leitet seit acht Jahren die Abteilung Handball beim TSV Wittisling­en – mit großem Engagement und viel Begeisteru­ng für seinen Sport sowie die Ehrenamtst­ätigkeit. Selbst aktiv am Ball war der sportliche Leiter 35 Jahre lang. Zudem leitete er rund zweieinhal­b Jahrzehnte als Schiedsric­hter Spiele im Handballbe­zirk. Vor 20 Jahren hat Sahbaz den C-Schein für Handballtr­ainer erworben und fungiert seither erfolgreic­h als Trainer in diversen Mannschaft­en. Sein größter Erfolg als Coach gelang ihm mit dem Bezirkslig­a-Aufstieg 2000 der Wittisling­er Damenmanns­chaft.

Inzwischen fühlt sich Bühlent Sahbaz nicht nur in der TSV-Sparte wohl, sondern hat mit der HSG Lauingen/Wittisling­en eine zweite sportliche Familie gefunden. Er erklärt, warum es zu dieser Vereinigun­g kam: „Früher waren gerade Kinder und Jugendlich­e leichter für eine Mannschaft­ssportart zu begeistern. Im Erwachsene­nbereich hatten wir zahlreiche Spielerabg­änge zu verzeichne­n. Damit blieb uns nur die Zusammenar­beit mit dem TV Lauingen.“

Das Verhältnis zwischen den beiden Vereinen sei stets freundlich und kooperativ gewesen. „Somit wurden schnell die ersten Termine für ein Miteinande­r gesucht. Bei den Gesprächen kam man zu dem Entschluss, zuerst den Erwachsene­nbereich in die HSG Lauingen-Wittisling­en umzuwandel­n. Zu einem späZeitpun­kt wurde auch der Jugendbere­ich in diese HandballSp­ielgemeins­chaft eingeglied­ert“, erklärt der Spartenlei­ter des TSV Wittisling­en.

Die rund 550 Mitglieder starke Handball-Spielgemei­nschaft reicht von ihren ältesten Vertretern, den Jungsenior­en, bis zu den Jüngsten, den Minis. Letztere nehmen zwar

„nur“am Trainingsb­etrieb teil, haben da aber schon sehr viel

Spaß am Werfen und Prellen mit dem Handball. Außerdem sorgt die Schiedsric­htergruppe der Spielgemei­nschaft dafür, dass die Verbandssp­iele ordnungsge­mäß über die Bühne gehen.

Wenn denn gespielt wird: „Viele Spieler konnten es nicht fassen, dass die Saison 2019/20 so zu Ende ging. Zuerst gab es wegen des Coronaviru­s eine Unterbrech­ung, es folgte recht schnell das vorzeitige Ende der

Spielzeit“, so Bühlent Sahbaz. Bis zum Saisonabbr­uch schickte die Spielgemei­nschaft 13 Mannschaft­en ins Rennen um Punkte. Die HSG war fast in allen Altersklas­sen, männlich wie weiblich, vertreten. Durch die Pandemie haben auch die HSG-Handballer die Halle verlassen müssen.

Zudem wurden die gesellscha­ftlichen Aktivitäte­n auf Eis gelegt. „Dazu zählen leider auch die Saisonabsc­hlussfeier und der Vereinsaus­flug“, sagt Sahbaz. Er bedauert dies sehr, „denn gerade solche Veranstalt­ungen und Festivität­en tragen dazu bei, dass auch ich als Wittisling­er mich sehr wohlfühle in der Spielgemei­nschaft.“

Der 51-jährige TSV-Abteilungs­leiter hofft deshalb umso mehr, dass die Saison 2020/21 im Herbst regulär beginnen kann und die Mannschaft­en zuvor unter Einhaltung aller Hygienevor­schriften des Bayerische­n Handballve­rbandes fit für die Saison gemacht werden können. „Zumal wir im Herrenbere­ich kürzlich ein neues Trainerges­pann beteren kannt gegeben haben: Von Patrick Müller und Andreas Biller erhoffen wir uns eine weitere Leistungss­teigerung unserer ersten Herrenmann­schaft“, so Bühlent Sahbaz: „Auch im Damenberei­ch wollen wir den Aufstieg in die Bezirkslig­a wahrnehmen und uns im Mittelfeld positionie­ren. Bei der Jugend und den Kindern liegt der Fokus auf der spielerisc­hen Entwicklun­g des HandballNa­chwuchses.“

Serie: Das Coronaviru­s beeinträch­tigt das Vereinsleb­en immer noch stark. Gerade in solch außergewöh­nlichen Zeiten gilt: Manche „gewöhnlich­en“, ja scheinbar so selbstvers­tändlichen Dinge schätzt man erst richtig, wenn man sie nicht mehr hat. Etwa den Verein vor Ort. Der hatte es in den vergangene­n Jahren nicht immer einfach. Das veränderte Freizeitve­rhalten, vor allem bei Jugendlich­en, sorgte nicht selten für Geringschä­tzung und Mitglieder­schwund. In unserer Serie „Klein, aber fein – mein Verein“schildern Menschen, was ihnen an ihrem Sport- oder Schützenve­rein so sehr gefällt.

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 ?? Fotos: Willi Seidl ?? 2004: Billy Sahbaz als aktiver Spieler im Trikot des TSV Wittisling­en – beim Fallwurf am Kreis.
Fotos: Willi Seidl 2004: Billy Sahbaz als aktiver Spieler im Trikot des TSV Wittisling­en – beim Fallwurf am Kreis.
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2014: Billy Sahbaz mit Sohn Luis beim Anfeuern.

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