Tennis Rundenstart verzögert sich
Bühlent „Billy“Sahbaz führte Wittislingens Handballer in eine erfolgreiche Spielgemeinschaft mit dem TV Lauingen. Jetzt hofft er auf einen möglichst normalen Start in die neue Saison
Die Handball-Szene im Verbreitungsgebiet von Donau-Zeitung und Wertinger Zeitung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten merklich ausgedünnt. Beim TV Dillingen und SC Tapfheim wird gar nicht mehr gespielt. Und die einstigen Lokalrivalen TV Lauingen und TSV Wittislingen machen seit 2015 gemeinsame Sache in einer Spielgemeinschaft. Diese Kooperation im Kampf um Punkte und Siege hat sich allerdings sehr positiv entwickelt. Auch dank Handball-„Aktivisten“wie Bühlent „Billy“Sahbaz.
Der 51-jährige Sahbaz leitet seit acht Jahren die Abteilung Handball beim TSV Wittislingen – mit großem Engagement und viel Begeisterung für seinen Sport sowie die Ehrenamtstätigkeit. Selbst aktiv am Ball war der sportliche Leiter 35 Jahre lang. Zudem leitete er rund zweieinhalb Jahrzehnte als Schiedsrichter Spiele im Handballbezirk. Vor 20 Jahren hat Sahbaz den C-Schein für Handballtrainer erworben und fungiert seither erfolgreich als Trainer in diversen Mannschaften. Sein größter Erfolg als Coach gelang ihm mit dem Bezirksliga-Aufstieg 2000 der Wittislinger Damenmannschaft.
Inzwischen fühlt sich Bühlent Sahbaz nicht nur in der TSV-Sparte wohl, sondern hat mit der HSG Lauingen/Wittislingen eine zweite sportliche Familie gefunden. Er erklärt, warum es zu dieser Vereinigung kam: „Früher waren gerade Kinder und Jugendliche leichter für eine Mannschaftssportart zu begeistern. Im Erwachsenenbereich hatten wir zahlreiche Spielerabgänge zu verzeichnen. Damit blieb uns nur die Zusammenarbeit mit dem TV Lauingen.“
Das Verhältnis zwischen den beiden Vereinen sei stets freundlich und kooperativ gewesen. „Somit wurden schnell die ersten Termine für ein Miteinander gesucht. Bei den Gesprächen kam man zu dem Entschluss, zuerst den Erwachsenenbereich in die HSG Lauingen-Wittislingen umzuwandeln. Zu einem späZeitpunkt wurde auch der Jugendbereich in diese HandballSpielgemeinschaft eingegliedert“, erklärt der Spartenleiter des TSV Wittislingen.
Die rund 550 Mitglieder starke Handball-Spielgemeinschaft reicht von ihren ältesten Vertretern, den Jungsenioren, bis zu den Jüngsten, den Minis. Letztere nehmen zwar
„nur“am Trainingsbetrieb teil, haben da aber schon sehr viel
Spaß am Werfen und Prellen mit dem Handball. Außerdem sorgt die Schiedsrichtergruppe der Spielgemeinschaft dafür, dass die Verbandsspiele ordnungsgemäß über die Bühne gehen.
Wenn denn gespielt wird: „Viele Spieler konnten es nicht fassen, dass die Saison 2019/20 so zu Ende ging. Zuerst gab es wegen des Coronavirus eine Unterbrechung, es folgte recht schnell das vorzeitige Ende der
Spielzeit“, so Bühlent Sahbaz. Bis zum Saisonabbruch schickte die Spielgemeinschaft 13 Mannschaften ins Rennen um Punkte. Die HSG war fast in allen Altersklassen, männlich wie weiblich, vertreten. Durch die Pandemie haben auch die HSG-Handballer die Halle verlassen müssen.
Zudem wurden die gesellschaftlichen Aktivitäten auf Eis gelegt. „Dazu zählen leider auch die Saisonabschlussfeier und der Vereinsausflug“, sagt Sahbaz. Er bedauert dies sehr, „denn gerade solche Veranstaltungen und Festivitäten tragen dazu bei, dass auch ich als Wittislinger mich sehr wohlfühle in der Spielgemeinschaft.“
Der 51-jährige TSV-Abteilungsleiter hofft deshalb umso mehr, dass die Saison 2020/21 im Herbst regulär beginnen kann und die Mannschaften zuvor unter Einhaltung aller Hygienevorschriften des Bayerischen Handballverbandes fit für die Saison gemacht werden können. „Zumal wir im Herrenbereich kürzlich ein neues Trainergespann beteren kannt gegeben haben: Von Patrick Müller und Andreas Biller erhoffen wir uns eine weitere Leistungssteigerung unserer ersten Herrenmannschaft“, so Bühlent Sahbaz: „Auch im Damenbereich wollen wir den Aufstieg in die Bezirksliga wahrnehmen und uns im Mittelfeld positionieren. Bei der Jugend und den Kindern liegt der Fokus auf der spielerischen Entwicklung des HandballNachwuchses.“
Serie: Das Coronavirus beeinträchtigt das Vereinsleben immer noch stark. Gerade in solch außergewöhnlichen Zeiten gilt: Manche „gewöhnlichen“, ja scheinbar so selbstverständlichen Dinge schätzt man erst richtig, wenn man sie nicht mehr hat. Etwa den Verein vor Ort. Der hatte es in den vergangenen Jahren nicht immer einfach. Das veränderte Freizeitverhalten, vor allem bei Jugendlichen, sorgte nicht selten für Geringschätzung und Mitgliederschwund. In unserer Serie „Klein, aber fein – mein Verein“schildern Menschen, was ihnen an ihrem Sport- oder Schützenverein so sehr gefällt.