Mehr Schutz für Opfer häuslicher Gewalt
Die Fraktion von Bündnis 90/die Grünen/die Linke stellt sich neu auf und hat bestimmte Forderungen
Landkreis Der neuen Kreistagsfraktion der Grünen mit ihrer neuen Fraktionsvorsitzenden Heidi Terpoorten und ihrem Stellvertreter Benedikt Rapp hat sich auf eigenen Wunsch Wolfgang Zenetti angeschlossen. Er war als einziger Vertreter der Liste „Die Linke“in den Kreistag gewählt worden. Die Fraktion wird deshalb laut Pressemitteilung als „Bündnis 90/die Grünen/ die Linke“ihre Arbeit im Kreistag antreten.
Im Mittelpunkt der bisherigen Beratungen stand die Verteilung der Fraktionsmitglieder in den Ausschüssen des Kreistags. So war sich die Fraktion einig, Vorsitzende Heidi Terpoorten in den Kreisausschuss und den Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens zu entsenden, Benedikt Rapp wird die Grünen im Kreisentwicklungsausschuss und Rechnungsprüfungsausschuss vertreten.
Im Umweltausschuss sowie in der Verbandsversammlung des Abfallwirtschaftsverbands vertritt die Fraktion Joachim Hien, Kulturund Sportausschuss Hertha Stauch, Krankenhausausschuss Engelbert Kigele, Jugendhilfeausschuss und Zweckverband Sparkasse Thomas
Miller, im Sozialbeirat und im Integrationsbeirat wird sich Susanne Gruber einbringen. Im Aufsichtsrat der Kreiskliniken soll Engelbert Kigele die Grünen vertreten, ebenso im Aufsichtsrat des Medizinischen Versorgungszentrums.
Daneben hat sich die Fraktion mit der besonderen Situation in der Corona-Krise für Frauen und Kinder beschäftigt und dabei erste positive Reaktionen und Antworten erzielt. In einem Schreiben bat Fraktionsvorsitzende Heidi Terpoorten
Landrat Leo Schrell darum, sämtliche Möglichkeiten zu ergreifen, um Opfer häuslicher Gewalt im Landkreis zu schützen.
Die Kreisvorsitzende und Sozialarbeiterin erfuhr, dass sich auch im Landkreis aufgrund der bisherigen Ausgangsbeschränkungen häusliche Gewalt gegen Kinder und Frauen gesteigert hat. Es gelte nun, schnell und einfach zugänglich, betroffenen Frauen und Kindern Schutzmöglichkeiten aufzuzeigen, schreibt Terpoorten an Landrat Leo Schrell.
In einem Eilantrag fordert Terpoorten zudem, auf der Internet-Startseite des Landkreises prominent die Telefonnummer des Frauenhauses, der Opfervereinigung „Weißer Ring“und das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“anzuzeigen.
Das Jugendamt habe die Situation der häuslichen Gewalt rechtzeitig erkannt, erklärt Schrell in seiner Antwort, und mit den ambulanten Jugendhilfeträgern vereinbart, dass, aufgrund von Corona nicht stattfindender Hausbesuche, eine engmaschige Betreuung über Skype oder Telefon ermöglicht werde. Auch eine Unterbringung der Opfer außerhalb ihrer bisherigen Wohnung sei erkannt und veranlasst worden. Dieselbe Problematik meldete Angela von Heyden als Grünen-Mitglied im Ortsverband Dillingen bei Oberbürgermeister Frank Kunz an.
Auch sie bat darum, die entsprechenden Notrufnummern auf der Internetseite der Kreisstadt Dillingen zu platzieren und die Gesellschaft insgesamt zu sensibilisieren, sodass Nachbarn oder Angehörige im Bedarfsfall schnell und unbürokratisch auch anonym Hilfe holen können.
Alle Möglichkeiten ergreifen