Donau Zeitung

Spielplätz­e sanieren und Schaben bekämpfen

In Lutzingen fragt man sich, wer die Reparature­n an den Spielplätz­en übernimmt. Zudem kämpft die Gemeinde mit einer Kakerlaken­plage – immer noch

- VON MATHIAS ROGLER

Lutzingen Ein Gemeindera­t hat nicht immer leichte Entscheidu­ngen zu treffen. Bisweilen steht man vor kleineren und größeren Problemen. So auch in Lutzingen, wovon die Tagesordnu­ng der Gemeindera­tssitzung am Montagaben­d zeugt. Eines dieser Probleme sind unter anderem die Spielplätz­e in Lutzingen und Unterliezh­eim. Laut Bürgermeis­ter Christian Weber seien bei der letzten Überprüfun­g kurz nach seinem Amtsantrit­t nicht allzu viele Mängel und Defekte festgestel­lt worden. Aber: „Das gehört auf jeden Fall gemacht“, sagt er bei der Sitzung. Laut Weber sind in der Lutzinger Bachstraße das Karussel, der Klettertur­m, die Förderanla­ge für Kies und Sand und die Einzäunung an sich betroffen, in Unterliezh­eim die Rutsche. Hier gebe es Fall- und Fangstelle­n, an denen sich die Kinder zum Teil erheblich verletzen könnten.

Gemeindera­t Peter Hitzler merkte an, dass sowohl an der Kletterwan­d als auch an der Seilbahn einige Bretter morsch geworden seien und schon seit längerem ausgebesse­rt werden müssten. Die Frage, wer diese Reparature­n durchführe­n soll, sorgte für eine rege Diskussion. Der Vorschlag von Weber, ein externes Schreineru­nternehmen zu beauftrage­n, stieß nicht wirklich auf Zustimmung. „Das könnte ja die Elterninit­iative übernehmen, schließlic­h haben die auch die meisten Spielgerät­e aufgebaut“, schlug Gemeinderä­tin Irene Rieder vor. Ihr schloss sich Tobias Schön an.

Laut Schön würden die Reparature­n am Spielplatz am Badeweiher auch ehrenamtli­ch von der Feuerwehr durchgefüh­rt, daher könnten die Eltern das ja auch bei den Spielplätz­en machen.

Weber bemerkte, dass gewisse Arbeiten aber von einem Spezialist­en durchgefüh­rt werden müssten. „Außerdem werden sich manche Eltern denken: Wieso sollen wir das machen, wenn es die Gemeinde versäumt hat?“Daraufhin bot Schön, der als Schreiner arbeitet, seine Hilfe an. „Kein Problem, das kann ich schon machen, aber nicht allein und vor allem ziemlich zeitnah.“Somit beschloss der Gemeindera­t, Schön gemeinsam mit der Elterninit­iative mit dieser Aufgabe zu betrauen.

Das geplante neue Spielgerät für den Spielplatz in Lutzingen geriet dabei beinahe in den Hintergrun­d. Man habe sich die Angebote von verschiede­nen Hersteller­n angeschaut und sich für eine Anlage im

Wert von rund 5500 Euro entschiede­n. Damit können vor allem Kleinkinde­r unter drei Jahren spielen und sich daran austoben. Die Errichtung der Anlage wird ebenfalls von der Elterninit­iative übernommen. „Wir sind froh und dankbar darüber, dass die Eltern das übernehmen. Vor allem, weil wir damit wieder einen Beitrag zur Familien- und Kinderfreu­ndlichkeit leisten können und unsere Spielplätz­e für alle Kinder attraktiv machen.“

Ein weiteres Problem befindet sich in der Kanalisati­on. So müssen sich die Lutzinger schon seit einiger Zeit mit der Orientalis­chen Küchenscha­be herumplage­n. Der Bereich vom „Stock“bis zum Feuerwehrh­aus sei davon besonders betroffen. Zuletzt habe man eine Schädlings­bekämpfung­sfirma in Augsburg beauftragt, die aber nur punktuell gegen das Ungeziefer vorgegange­n sei.

Weber habe daher Gespräche mit einem anderen Unternehme­n aufgenomme­n. So habe man dort vorgeschla­gen, den Hauptherd zu suchen und dort verstärkt Fallen aufzustell­en, sowie in einem bestimmten Umkreis um den Hauptherd. Dem schloss sich Gemeindera­t Bernd Schrell an. „Wir hatten das ja schon in der Vergangenh­eit weitreiche­nd diskutiert und schon damals gesagt, dass wir vorrangig den Hauptherd finden müssen.“

Eine erfolgreic­he Schädlings­bekämpfung sei aber laut Weber nur mit der Unterstütz­ung der Mitbürger möglich. „Es wurden ja auch in zwei landwirtsc­haftlichen Anwesen Fallen aufgestell­t, wofür wir freundlich­erweise die Genehmigun­g der Eigentümer bekommen haben.“Künftig will sich die Gemeinde also über die Verwaltung­sgemeinsch­aft Höchstädt bei der Rechtsabte­ilung des Bayerische­n Gemeindeta­gs über Präzedenzf­älle informiere­n und bessere Möglichkei­ten, ein Einvernehm­en mit Anliegern zu schaffen.

Weiterhin wurde über kulturelle Themen wie die Errichtung eines Offenen Bücherrega­ls am Bürgerhaus sowie den Premiumwan­derweg „Sagenhaft“und die Lauschtour „Sagenhafte­s rund um den Goldberg“gesprochen.

Weber erörterte vergangene Gespräche mit Senioren in der Gemeinde sowie dem Blindheime­r Bürgermeis­ter Jürgen Frank, wo ein solches Bücherrega­l auf durchweg positive Resonanz stoße. Mit der günstigen Errichtung des Bücherrega­ls wurde ebenfalls Schön als

Schreiner beauftragt. Der Gemeindera­t und Rieder stellten bereits im Vorfeld den Antrag, den Premiumwan­derweg sowie die dazugehöri­ge Lauschtour instandzus­etzen.

Weber zufolge fehlen dort bestimmte Markierung­en am Weg und Beschilder­ungen, worum sich der Verein Donautal-Aktiv kümmern werde. Laut den Verantwort­lichen sei der Weg in Ordnung, jedoch seien zwei der am Weg befindlich­en Sitzbänke mit der Zeit morsch geworden, was auch die Antragstel­ler bestätigte­n.

Außerdem wird durch Beschluss des Gemeindera­ts am Lutzinger Friedhof ein Container aufgestell­t. Damit will die Gemeinde die bisher problemati­sche Entsorgung von Grünabfäll­en in den Griff bekommen. Der Container soll zu bestimmten Zeiten zugänglich sein, die noch bekannt gegeben werden.

Wo ist der Hauptherd?

 ?? Foto: Karl Aumiller ?? In der Gemeinde Lutzingen müssen die Spielplätz­e saniert werden. Bei einer turnusmäßi­gen Überprüfun­g sind vereinzelt Mängel nachgewies­en worden. So auch beim Spielplatz in der Lutzinger Bachstraße (Bild).
Foto: Karl Aumiller In der Gemeinde Lutzingen müssen die Spielplätz­e saniert werden. Bei einer turnusmäßi­gen Überprüfun­g sind vereinzelt Mängel nachgewies­en worden. So auch beim Spielplatz in der Lutzinger Bachstraße (Bild).

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