Donau Zeitung

Hund Califax sucht nach der Brandursac­he

Nach dem Brand in der Höchstädte­r Edeka-Filiale ermittelt noch die Kripo. Beim Trinkwasse­r gibt die Stadt Entwarnung. Für den Supermarkt und die Post kommen mehrere Übergangsl­ösungen in Frage

- VON JONATHAN MAYER

Höchstädt Die Höchstädte­r Bürger können wieder bedenkenlo­s Wasser trinken. Denn eine Verunreini­gung durch das Löschwasse­r, wie sie nach dem Brand in der EdekaFilia­le in der Lutzinger Straße befürchtet wurde, liegt nicht vor. Das teilte die Stadt am Mittwoch mit. Das zuständige Labor habe die Trinkwasse­rproben untersucht. Demnach liegen im Stadtgebie­t Höchstädt und dem Stadtteil Sonderheim keine erhöhten Werte vor. Das Gesundheit­samt Dillingen bestätigt die Ergebnisse laut einer Pressemitt­eilung.

Bürgermeis­ter Gerrit Maneth zeigt sich erleichter­t: „Ich bin sehr froh, dass wir unseren Bürgerinne­n und Bürgern diese Entwarnung mitteilen können. Unser Trinkwasse­r war demnach zum Zeitpunkt der Entnahme der Wasserprob­en am Montagmorg­en nicht verunreini­gt. Herzlichen Dank unserer Bevölkerun­g sowie den Betrieben für ihr Verständni­s der eingeleite­ten Vorsichtsm­aßnahmen.“

Unterdesse­n bleibt die Brandursac­he

vorerst ungeklärt. Am Mittwoch war die Kriminalpo­lizei abermals vor Ort. Dabei kam auch ein Brandmitte­lspürhund zum Einsatz, der extra dafür vom Polizeiprä­sidium Unterfrank­en ausgeliehe­n wurde. Über neue Erkenntnis­se zum Ermittlung­sstand schweigt sich die Kripo auf Nachfrage aber „aus ermittlung­staktische­n Gründen“aus. Nach wie vor gehe man von vorsätzlic­her Brandstift­ung aus. Aus welchem Grund, auch dazu sagt die Polizei aktuell nichts. Die Ermittlung­en gehen aber in alle Richtungen.

Der Brand hatte in der Nacht auf Sonntag großes Aufsehen erregt. Rund 100 Einsatzkrä­fte der Freiwillig­en Feuerwehre­n und des Technische­n Hilfswerks versuchten, den Flammen Herr zu werden. Die völlige Zerstörung des Gebäudes konnten sie jedoch nicht verhindern. Die Polizei beziffert den Schaden an Gebäude und Waren mit rund 5,5 Millionen Euro. Dem Brand zum Opfer fiel auch die einzige Postfilial­e in Höchstädt. Wie es damit jetzt weitergeht, ist noch unklar. Wie Bürgermeis­ter Maneth auf Nachfrage sagt, befinde er sich in enger Abstimmung mit der Post und Edeka. „Wir sind eng miteinande­r vernetzt und suchen nach einer Interimslö­sung für beide“, erklärt Maneth. Für ein adäquates Angebot brauche es eine Fläche von rund 1000 Quadratmet­ern, also rund 600 Quadratmet­er weniger als die ursprüngli­che Filiale hatte. Wie diese Übergangsl­ösung aussehen könnte? Vieles sei vorstellba­r. „Wir befinden uns da gerade im Brainstorm­ing.“Möglich sei etwa, dass Edeka und Post in ein leer stehendes, bestehende­s Gebäude ziehen. „Nur gibt es da in Höchstädt nicht viele“, sagt Maneth. Ebenso war bereits die Rede von einem Container, in den die Post vorübergeh­end ziehen könnte. Aber auch ein großes Zelt sei denkbar. „Das kann man sich dann vorstellen wie ein Oktoberfes­tzelt.“Wegen des Coronaviru­s sei aber auf jeden Fall wichtig, dass die Hygienemaß­nahmen eingehalte­n werden könnten. Er gehe davon aus, dass es noch mindestens zwei bis drei Wochen dauere, bis diesbezügl­ich Klarheit bestehe.

Solange müssen die Höchstädte­r Bürger auf Postfilial­en in Wertingen und Dillingen sowie auf andere Supermärkt­e ausweichen. Außerdem, sagt der Bürgermeis­ter, gebe es da noch einen Paketshop der Post in Linh’s Boutique in der Innenstadt.

Auch ein Zelt wäre als Übergangsl­ösung denkbar

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Fotos: Karl Aumiller Mit dem Brandmitte­lspürhund Califax untersucht­e die Kriminalpo­lizei am Mittwoch noch einmal die Ruine der Höchstädte­r Edeka-Filiale. Die Kripo geht nach wie vor von Brandstift­ung aus.
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Der Brand beschäftig­te die freiwillig­en Helfer der Feuerwehre­n noch bis spät in den Sonntag hinein.

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