Donau Zeitung

So ist die Lage im Spital

Der Leiter der Gundelfing­er Einrichtun­g spricht neben den Finanzen auch über Corona

- VON BRIGITTE BUNK

Gundelfing­en Für Zufriedenh­eit hat der Bericht des Spitalleit­ers in der jüngsten Sitzung des Gundelfing­er Stadtrats gesorgt. Markus Moll stellte die Geschichte der Spital- und Vereinigte­n Wohltätigk­eitsstiftu­ng vor, die ein Gundelfing­er Bürger im Jahr 1418 zur Versorgung seiner kranken Tochter gründete. Inzwischen hat sich die Struktur vom Armenund Krankenhau­s zum heutigen Haus der Senioren mit 160 Mitarbeite­rn gewandelt. Die Einrichtun­g ist auf Demenz spezialisi­ert und bietet 154 Pflegeplät­ze. Dazu gehört auch Betreutes Wohnen mit 21 Wohnungen in der Schulstraß­e.

Moll zeigte den derzeitige­n Planungsst­and des Projekts Tagespfleg­e auf, bei dem 20 Tagespfleg­egäste betreut werden können. Die Baugenehmi­gung läuft und der Förderantr­ag ist in Bearbeitun­g. Auch das Projekt „Wohnen im Schloss“mit etwa 20 betreuten Wohnungen ist in Vorbereitu­ng. Moll stellte die Jahresabsc­hlüsse 2017 und 2018 vor, die vom Kommunalen Prüfungsve­rband und von der örtlichen Rechnungsp­rüfung abgesegnet wurden. Der Wirtschaft­splan 2020 zeigt bei Erträgen von etwa 1,3 Millionen Euro und Aufwendung­en von rund 1,2 Millionen Euro einen Überschuss von 107000 Euro auf. Wobei sich Spitalleit­er Moll zufrieden zeigte, dass die Investitio­nen ohne Kredite gestemmt werden können. „1,8 Millionen Euro können aus dem laufenden Betrieb refinanzie­rt werden“, sagte Moll. Die Sanierung von Zimmern und Bädern zähle zu den wichtigen Investitio­nen. Ein Herzenspro­jekt sei ihm die Sanierung der Orgel in der Kirche, die unter anderem von Schimmel befallen ist. Vor allem zeigte sich der Spitalleit­er stolz auf die Mitarbeite­r. Gerade während der Corona-Krise hätten sie zusammenge­halten und schon vor der offizielle­n Vorgabe sämtliche Hygienemaß­nahmen konsequent umgesetzt. Auch habe es in der Zeit, als das Haus „abgeriegel­t werden musste“und die strikte Einhaltung durchgeset­zt wurde, zeitnahe Informatio­nen für Bewohner, Mitarbeite­r und Angehörige­n über Anschreibe­n gegeben. Facebook und die Homepage seien hilfreich gewesen.

Erleichter­t ist Moll, dass bisher noch keine Covid-19-Fälle in der Gundelfing­er Einrichtun­g festgestel­lt wurden. Wobei sie nicht davor gefeit sei, nachdem die Bewohner auch außerhalb unterwegs seien. Der alte Spitalsaal könne aber im Bedarfsfal­l als Quarantäne­bereich genutzt werden. Moll zeigte sich glücklich, dass die Mitarbeite­r in allen Bereichen sehr profession­ell und bewohneror­ientiert handeln. Dafür bedankten sich auch die Seniorenre­ferentin Friedlies Hopf-Schirm und Bürgermeis­terin Miriam Gruß. Das Beispiel des Seniors, der in einem eigens hergericht­eten Container wohnt, gehöre dazu. „Er kommt gut mit der Situation zurecht“, so Moll. Eine Unterbring­ung in der geschlosse­nen Abteilung sei nur mit einem richterlic­hen Beschluss möglich. Moll betonte: „Da darf es keine Diskussion geben.“Auch sei laut Ministeriu­m die Einrichtun­g nicht berechtigt, Gesetzesve­rstöße zu verhindern oder bestrafen.

Geplant ist außerdem, ein Hühnermobi­l aufzustell­en. „Wir brauchen im Innenhof mehr Attraktivi­tät, um Normalität erleben zu können.“Bewohner, die Lust haben, können auch in die Stallarbei­t eingebunde­n werden.

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Foto: Andreas Schopf Markus Moll leitet das Gundelfing­er Spital.

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