Donau Zeitung

Der Mobilfunkm­ast soll weiter vom Ort weg

In Kicklingen hat sich eine klare Mehrheit gegen den Standort in der Dorfmitte und für die Alternativ­e im Außenberei­ch ausgesproc­hen. Ein Anwohner fordert eine größere Entfernung zur Bebauung. Was die Telekom dazu sagt

- VON BERTHOLD VEH

Kicklingen Die Mehrheit war eindeutig. In einer Bürgerumfr­age der Stadt Dillingen in Kicklingen haben 83,2 Prozent dafür gestimmt, dass der Mobilfunkm­ast der Telekom im Außenberei­ch errichtet werden soll. Der ursprüngli­ch in der Donnersber­gstraße geplante Standort, gegen den Mitglieder einer Bürgerinit­iative um Lothar Dannemann mobil gemacht hatten, hatte bei dieser Umfrage mit 13,6 Prozent deutlich das Nachsehen. „Das muss man akzeptiere­n“, sagt Hermann Maier, der den nun gefundenen Standort aber vehement ablehnt. Aus seiner Sicht sei es bei der Abstimmung „unfair“zugegangen.

Die Mitglieder der Bürgerinit­iative hätten vor dem Start der Umfrage ein Gutachten eingesehen und die Gelegenhei­t gehabt, bei den Bürgern für den Alternativ­standort zu werben. Er selbst habe lange Zeit gar nicht gewusst, dass der nun gefundene Alternativ-Standort überhaupt zur Diskussion steht. „Und ich weiß auch nicht, ob das Ergebnis der Umfrage ein Erfolg ist“, sagt Maier. Möglicherw­eise sei die Strahlenbe­lastung von einem nur zehn Meter hohen Mast in der Donnersber­gstraße geringer, weil er in der Mitte des Dorfs stehe und deshalb moderat strahle. Der nun infrage kommende Mobilfunkm­ast werde 40 Meter hoch, er stehe rund 220 Meter vom nächsten Haus entfernt, das sei für ihn kein Außenberei­ch.

Zudem vermutet der Kicklinger, dass die Strahlenbe­lastung bei diesem Alternativ-Standort größer sei als in der Donnersber­gstraße. Maier vergleicht die elektromag­netische Strahlung zwischen Funkmast und Handy mit der Bewässerun­g eines Gartengrun­dstücks. Wenn er mit dem Schlauch einen Garten gieße und in der Mitte des Areals stehe, könne er mit einem moderaten Strahl das ganze Grundstück bewässern. Am Rand stehend, müsse er das Wasser aber richtig aufdrehen.

Maier sagt gegenüber unserer

Zeitung, er wisse noch nicht, ob und welche weiteren Schritte er unternehme­n werde, um den Mobilfunkm­ast zu verhindern. Oberbürger­meister Frank Kunz hatte gegenüber unserer Zeitung versichert, er werde der Telekom den Wunsch der Bürger mitteilen, ob der Mast noch einige Meter weiter nach außen gerückt werden könne. Auch die Bürgerinit­iative hätte einen Standort bevorzugt, der noch weiter entfernt im Osten von Kicklingen liegt.

Dem, so Oberbürger­meister Kunz, stünden allerdings die Erkenntnis­se des eingeschal­teten Gutachters gegenüber, der von der Telekom und der Bürgerinit­iative gleicherma­ßen akzeptiert wird. Der Experte habe darauf hingewiese­n, dass der Mobilfunkm­ast aus technische­n Gründen nicht noch weiter nach Osten gerückt werden könne. Maier fordert dennoch den Einsatz des Oberbürger­meisters, damit der Standort des Masts weiter vom Ort wegkommt. Kunz habe sich von der Bürgerinit­iative „vor den Karren spannen lassen“. Jetzt fordere er, dass sich der OB auch für die Bürger einsetze, die Sorgen wegen des 40 Meter hohen Mobilfunkm­asts hätten.

Die Telekom hatte die Stadt Dillingen vor der jüngsten Ratssitzun­g wissen lassen, dass sie bereits in

„Ich weiß nicht, ob das Ergebnis der Umfrage ein Erfolg ist.“

Hermann Maier, Kicklingen

Es soll noch bis zu zwei Jahre dauern, bis der Mobilfunkm­ast steht

Verhandlun­gen mit dem potenziell­en Vermieter des Grundstück­s im Außenberei­ch stehe. Sobald der Vertrag unter Dach und Fach sei, werde das Unternehme­n mit den Planungen beginnen. Die Realisieru­ng des Mobilfunkm­asts wird dem Vernehmen nach noch bis zu zwei Jahre dauern, hieß es in der Stadtratss­itzung.

Aber besteht überhaupt noch Spielraum, dass die Telekom den Mobilfunkm­ast doch weiter in Richtung Osten rückt? TelekomSpr­echer Markus Jodl macht auf Anfrage eine klare Aussage. „Wir sind hier schon einen Kompromiss eingegange­n, eine weitere Verschiebu­ng werden wir nicht mitmachen“, teilt Jodl unserer Zeitung mit. „Die gefundene Lösung“, so der Telekom-Sprecher, „wird nicht noch einmal aufgeschnü­rt.“

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany