Fliegendes Taxi für Astronauten
Die Firma Airbus Helicopters liefert die ersten Hubschrauber vom Typ H 135 an die Nasa. Welche Aufgaben die Maschinen aus Donauwörth in Florida erfüllen sollen
Donauwörth Es ist ein Prestige-Auftrag in den USA, von dem das Airbus-Helicopters-Werk in Donauwörth profitiert: Auf dem weitläufigen Gelände des Kennedy Space Center der Nasa in Florida heben nicht nur Raketen, sondern neuerdings auch Hubschrauber aus Nordschwaben vom Typ H135 ab – mit einem kleinen Unterschied. Sie gelangen nicht in den Weltraum, sondern erfüllen „irdische“Aufgaben.
Die Nasa hat drei Airbus-Helikopter bestellt. Die stammen aus dem Werk in Donauwörth. Zwei von ihnen sind nun in den Staaten auf besagtem legendären Areal stationiert worden, die dritte Maschine soll Anfang 2021 folgen. In einer Pressemitteilung wird David Ramsey, Chef des Flugbetriebs im Kennedy Space Center, mit folgenden Worten zitiert: „Der H135 wurde aufgrund seiner Leistung und seiner Fähigkeit ausgewählt, unsere Bedürfnisse im Hinblick auf die Zukunft des bemannten Weltraumstarts zu erfüllen.“Die Hubschrauber werden unter anderem eingesetzt, um das Gelände zu überwachen. Ebenso stehen die Maschinen bei medizinischen Notfällen und für Personentransporte bereit. So sollen die H135 noch im Oktober auch die Besatzung des wiederverwendbaren Raumschiffs Dragon 2 zur historischen Startrampe 39A bringen. Die Astronauten fliegen von dort für das private Raumfahrtunternehmen XSpace, das Tesla-Chef Elon Musk gegründet hat, zu einer sechsmonatigen Expedition zur internationalen Raumstation ISS. Ebenso sind die H135 gefragt, wenn bis 2024 die erste Frau und ein Mann auf dem Mond landen sollen.
Airbus Helicopters liefert an die Nasa nicht nur die Hubschrauber, sondern stellt auch zwei Piloten, zwei Mechaniker und einen Programm-Manager. Der bis zehn Jahre laufende Vertrag dafür hat ein Volumen von rund 15 Millionen US-Dollar und soll sowohl Wartung als auch Flugbetrieb der Maschinen im Kennedy Space Center sicherstellen.