Donau Zeitung

Verlustang­st macht sich breit

Der FC Gundelfing­en ist auf dem Weg zu einem klaren Heimsieg, dann aber erspielt sich der TuS Geretsried einen psychologi­schen Vorteil

- VON WALTER BRUGGER

Kurz vor Schluss musste Martin Weng tief durchschna­ufen. Der Ball touchierte den Außenpfost­en und ging ins Toraus, die Heimnieder­lage des FC Gundelfing­en gegen den TuS Geretsried war damit gerade noch abgewendet. Doch das 3:3 (3:1) stellte Trainer Weng keineswegs zufrieden, schließlic­h lag der Landesliga-Tabellenfü­hrer zwischenze­itlich bereits mit 3:0 in Führung.

Nicht nur Weng stand nach dem Abpfiff da und rätselte, was da denn gerade passiert war. Auf der Bank saßen Verteidige­r Marius Brugger und Keeper Dominik Dewein und blickten ungläubig drein. Drei Gegentore sind für die Gundelfing­er schließlic­h nicht alltäglich, in den 24 vorausgega­ngenen Saisonpart­ien hatten sie sich gerade mal zehn eingefange­n – und auch gegen Geretsried schien es nicht so, als drohe da große Gefahr. Gut, nach sieben Minuten hatte es Benjamin Fister mal mit einem Heber aus 40 Metern probiert, der Ball landete auf der Gundelfing­er Torlatte. Ansonsten aber hatten die Grün-Weißen das Geschehen im Griff. Ein ums andere Mal eroberten sie im Mittelfeld die Kugel und dann ging es schnell nach vorne. Dabei legte Jan-Luca Fink das 1:0 für Philipp Schmid auf (8.), Elias Weichler schickte Manuel Müller drei Minuten später Richtung Tor und auf das 2:0 ließ Michael Grötzinger nach Müllers Vorlage bereits den dritten FCG-Treffer (25.) folgen. Es lief wie am Schnürchen, selbst das erste Gegentor durch Christoph Herberth im Anschluss an eine Ecke schien nur ein Schönheits­fehler zu sein. Denn der Spitzenrei­ter hätte durchaus noch mehr Treffer mehr erzielen können.

Nach dem Seitenwech­sel übernahm dann aber der TuS Geretsried zusehends das Kommando und gewann die Zweikämpfe, welche die Oberbayern im ersten Abschnitt noch reihenweis­e verloren hatten. „Der Knackpunkt war dann das 3:2“, meinte FCG-Coach Weng später, „danach haben meine Spieler mit dem Überlegen begonnen.“Als Verlustang­st wird das bezeichnet, was sich bei den Gundelfing­ern nach dem Anschlusst­reffer von Yannick Woudstra in der 64. Minute einstellte, während die Geretsried­er nun endgültig den Weg nach vorne suchten. 13 Minuten vor dem Ende wurden sie belohnt, Woudstra tauchte zum zweiten Mal vor Dewein auf und glich zum 3:3 aus. „Wir haben es in der Phase immer wieder verpasst, die Situation zu klären“, wusste Weng. Genauso wie in der 92. Minute, doch da verhindert­e der Pfosten gegen Jonas Reitel das 3:4. FC Gundelfing­en: Dewein – Grötzinger, Brugger, Kühn, Weichler, Fink – Elze (78. Noller), Braun (65. Reutter), Müller – Schmid (65. Schneider), Caravetta

TuS Geretsried: Fritz – Lajqi (40. L. Kell‰ ner), Herberth, Buchmair (60. Doqaj) – Fis‰ ter, Renger (87. Reitel) – Puskas (60. Rosi‰ na), Ramaj (87. J. Bahnmüller), Walker – Y. Woudstra, Lux

Schiedsric­hter: Hadziabdic (SC Wörns‰ mühl) Tore: 1:0 Schmid (8.), 2:0 Müller (11.), 3:0 Grötzinger (25.), 3:1 Herberth (31.), 3:2 Y. Woudstra (64.), 3:3 Y. Woud‰ stra (77.) Gelbe Karten: Braun, Reutter / Lajqi, Fister, Walker Zuschauer: 200

 ?? Foto: W. Brugger ?? Marius Brugger (rechts) und Kapitän Fabio Kühn hatten mit dem kirgisisch­en Nationalst­ürmer Vitalij Lux (links) lange Zeit keine Probleme, mit dem FC Gundelfing­en führten sie nach 25 Minuten bereits mit 3:0. Am Ende aber nahm Lux mit dem TuS Geretsried einen Punkt mit auf die Heimreise.
Foto: W. Brugger Marius Brugger (rechts) und Kapitän Fabio Kühn hatten mit dem kirgisisch­en Nationalst­ürmer Vitalij Lux (links) lange Zeit keine Probleme, mit dem FC Gundelfing­en führten sie nach 25 Minuten bereits mit 3:0. Am Ende aber nahm Lux mit dem TuS Geretsried einen Punkt mit auf die Heimreise.

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