Ein Berliner Buchautor mit Wurzeln in Dillingen
Welcher Stürmer nicht zu stoppen war und welcher Schiedsrichter bei persönlichen Strafen Schwerstarbeit verrichten musste. Enttäuschung beim FC Gundelfingen
Ulrich Gutmair bezeichnet sich als Berliner. Der erfolgreiche Buchautor hat seine Wurzeln aber in Dillingen.
Natürlich war bei den LandesligaFußballern des FC Gundelfingen Enttäuschung spürbar, als das 3:3 im Heimspiel gegen den TuS Geretsried feststand. Nach einer frühen 3:0-Führung der Grün-Weißen. „Andererseits“, so Trainer Martin Weng, „können wir auch nicht davon ausgehen, dass wir locker durch die Liga marschieren und alle Spiele gewinnen – oder gar noch in diesem Jahr die Meisterschaft fix machen.“Letzteres ist ohnehin kaum möglich, denn auf den Spitzenreiter warten nur noch drei Punktspielauftritte bei der SpVgg Kaufbeuren, zu Hause gegen den SV Egg an der Günz und dann zwischen den vier anberaumten Ligapokalauftritten noch der Nachholtermin beim VfB Durach.
Dass eine komfortable Führung keine Garantie für drei Punkte ist, hatte sich beim FCG schon eine Woche zuvor beim TSV Jetzendorf angedeutet. Auch da hatte der Gegner plötzlich reihenweise gute Möglichkeiten, konnte diese aber nicht nutzen und verlor am Ende 0:6. Haben die Gundelfinger nun etwa ein Defensivproblem, obwohl sie die mit Abstand wenigsten Gegentore der Konkurrenz hinnehmen mussten? „Nein“, ist Trainer Weng überzeugt und verweist darauf, dass in jedem Training das Engagement seiner Schützlinge enorm hoch sei. „Jede Einheit macht richtig Spaß“, betont der 34-Jährige und ist überzeugt, dass sich lediglich Konzentrationsmängel angesichts der deutlichen Vorsprünge eingeschlichen haben. Und könnten die Geretsrieder Tore im Nachhinein noch einen durchaus positiven Effekt haben. Als Wachrüttler zur rechten Zeit …
Einen richtigen Wachrüttler in der Kreisliga West hätte der FC Lau ingen allemal gebrauchen können. Aus den vier Begegnungen seit dem Re-Start Mitte September holten die Gelb-Schwarzen keinen einzigen Zähler. Sogar das lange Zeit sieglose Schlusslicht SSV NeumünsterUnter schöneberg war erfolgreicher. Zuletzt gab es für den FCL eine 0:2-Pleite bei der TSG Thannhausen. Der Trainer-Rückwechsel auf Haris Tausend – er löste das Duo Michael Sachs/Kurt Resselberger ab – zahlte sich also noch nicht aus. Das hat nun auch zur Folge, dass die Lauinger auf den Abstiegs-Relegationsplatz abgerutscht sind und im Frühjahr schon eine gewaltige Schippe drauflegen müssen, um den Klassenerhalt zu sichern.
Coronabedingt ausgebremst wurden in der Kreisliga Nord die SSV Höchstädt sowie in der West-Gruppe die SSV Glött. Beide Landkreisvertreter. Es waren aber nicht die einzigen Partien, die aufgrund der Pandemie nicht ausgetragen werden konnten. Insgesamt 15 Spiele mussten am Wochenende abgesagt werden. Darunter auch die Partie in der Kreisklasse Nord II zwischen Spitzenreiter TSV Binswangen und dem SV Wortelstetten. Bei den Gastgebern gab es nach Auskunft von Kreisspielleiter Franz Bohmann eine positiv getestete Person. Bei den meisten Verdachtsfällen (etwa 95 Prozent), welche dem Funktionär gemeldet wurden, kamen zum Glück negative Ergebnisse heraus. An Spekulationen, ob gar mancher Test nur deswegen gemacht wurde, um ein Spiel abzusagen, weil die personelle Situation bei manchem Verein gerade kritisch ist, möchte sich Bohmann nicht beteiligen.
Mit fünf Treffern beim 5:3-Heimsieg gegen den FC Günzburg II schoss Angreifer Adrian Ber ger vom Spitzenreiter der A-Klasse West II, SG Bächingen/Medlingen, den Vogel ab. Für den 25-Jährigen waren es die Saisontreffer 23 bis 27, wodurch er in seiner Liga vor seinem Teamkollegen Alexander Nus ser (16 Treffer) die Torschützenliste anführt. Doppelt erfolgreich war Timo Czernoch vom Kreisligisten SV Holzheim. Seine beiden Tore beim 3:1 gegen Hainsfarth waren Gold wert.
Schwerstarbeit zu verrichten hatte am Wochenende ein junger
Schiedsrichter aus der DonauGruppe, der erst vor wenigen Wochen den Aufstieg in die Landesliga geschafft hat. Felix Wagner aus Glött leitete zwei Bezirksligaspiele und zückte dabei insgesamt 28 Karten. Allein 18 davon am Samstag beim Spitzenspiel zwischen dem SC Bubesheim und dem TSV Gersthofen (0:2). 16-mal gab es „Gelb“, zweimal „Gelb-Rot“für Hakan Polat und Julian Schmid von den Gastgebern. Einen Tag später durfte das Schiri-Talent aus dem Landkreis Dillingen auch bei der Partie BC Adelzhausen – TSV Wertingen ran. Hier sprach Wagner zwar „nur“die Hälfte an persönlichen Strafen aus, doch auch neun Karten (achtmal Gelb, einmal Gelb-Rot für den Wertinger Alexander Wiedemann) liegen deutlich über dem Schnitt.