Donau Zeitung

Sanierung Holzheim diskutiert über die Kanäle

Warum die Gemeinde vorerst aber nur eine Straße angehen will

- VON VANESSA POLEDNIA

Holzheim Wasser in seiner unterirdis­chen Form war das ausschlagg­ebende Thema der 16. Gemeindera­tssitzung dieses Jahres in Holzheim. Denn, neben den üblichen Bauvoranfr­agen – am Dienstagab­end wurde der Neubau von zwei Wohnhäuser­n und einer Gewerbehal­le einstimmig genehmigt – ging es vor allem um Kanal- und Wasserleit­ungen in der Gemeinde Holzheim. Diese müssen nach der Einschätzu­ng des beauftrage­n Ingenieurb­üros Kapfer, anwesend in Form von Geschäftsf­ührer Markus Kapfer, erneuert werden.

Die Kostenschä­tzung des Dillinger Unternehme­ns bezieht sich auf die Michael-Dobler-Straße und die Waldstraße in Holzheim. Die Straßen sind dort in einem schlechten Zustand und müssen saniert werden. In diesem Sinne wurden auch die Kanal- und Wasserleit­ungen unter die Lupe genommen. In der Michael-Dobler-Straße kämen Kosten von insgesamt 453 000 Euro auf die Gemeinde zu. Damit wären die Asphaltarb­eiten, als auch die Kanalund Wasseransc­hlüsse, von den Grundstück­sgrenzen bis zur Hauptleitu­ng im Preis inbegriffe­n. Das Ziel der Erneuerung­en: ein dichter Kanal. Einen besonderen Fall stellt die Waldstraße dar. Hier gibt es zwar ebenfalls einen Mischwasse­rkanal, sprich: Abwasser und Regenwasse­r fließen hier zusammen zur Kläranlage. Doch die Hausnummer­n 11 bis 17 wurden für die zukünftige Pläne bereits mit einem Trennsyste­m ausgestatt­et. In der Waldstraße veranschla­gt Kapfer, bei Beibehaltu­ng des Mischwasse­rsystems, insgesamt rund 600000 Euro. Im Auftrag der Gemeinde begutachte­te das Ingenieurb­üro auch die Wasserleit­ung Am Kirchberg in Eppisburg. Hier zeigt sich durch Dellen und Risse ebenfalls Sanierungs­bedarf. Den Gemeinderä­ten wird spätestens jetzt bewusst: Hohe Summen kommen auf die Kommune in den kommenden Jahren zu. In der Sitzung kommt die Frage auf, ob es finanziell möglich ist, beide Maßnahmen gleichzeit­ig zu bewältigen. Die Antwort lautet nein, der Beschluss wird vertagt.

„Es ist gut, dass sich die Gemeinde mit dem Untergrund beschäftig­t und Schritt für Schritt sanieren möchte“, bekräftigt Kapfer trotzdem diese Entscheidu­ng. Das neue Kunststoff­material moderner Rohre

Es gibt viel Sanierungs­bedarf im gesamten Landkreis

sei wesentlich hochwertig­er und langlebige­r, so Kapfer. Und er betont, dass es sich bei Holzheim nicht um einen Einzelfall handle. Im gesamten Landkreis müsse saniert werden. „Bei Bauarbeite­n vor 50 Jahren wurden die Zuläufe nicht fachgerech­t verlegt. Dieses Schadensbi­ld haben wir tausendfac­h im Landkreis“, erklärt der Bauingenie­ur auf Anfrage unserer Zeitung.

Bürgermeis­ter Simon Peter möchte nun gemeinsam mit den Gemeinderä­ten und in Absprache mit den Experten ein Gesamtkonz­ept erarbeiten. „Wir beginnen mit der Michael-Dobler-Straße und überlegen uns dann, welche Maßnahmen, Jahr für Jahr, folgen sollen“, sagt Simon Peter. Eine direkte Kostenüber­nahme müssen die Anwohner der betroffene­n Straßen übrigens nicht fürchten. Die Kanalerneu­erungen auf den Grundstück­en werden durch die Abwasserge­bühr finanziert.

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Foto: Kapfer Ingenieure Hier ist ein mangelhaft­er Anschluss einer Hausanschl­ussleitung an den Hauptkanal in der Michael‰Dobler‰Straße in Holzheim zu sehen.

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