Donau Zeitung

Erstattung der „Strabs“zieht sich

Und ein Zeitkorrid­or fehlt weiterhin

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München Fehlende Unterlagen und Daten bremsen die Auszahlung des 50-Millionen-Euro schweren Härtefall-Fonds für die Rückerstat­tung von Straßenaus­baubeiträg­en weiter aus. Die zuständige Kommission könne erst über die Vergabe entscheide­n, wenn die Unterlagen der rund 14500 Anträge „erfasst und auf ihre Zulässigke­it und Vollständi­gkeit hin geprüft wurden“, sagte eine Sprecherin des Innenminis­teriums. Bei der Auszahlung zähle nicht das „Windhundpr­inzip“, das Budget werde erst auf alle berechtigt­en Anträge verteilt, wenn die Komplettsc­hau erfolgt sei.

Ein Zeitkorrid­or, bis wann die Anträge final bearbeitet werden können, ist damit weiter offen. Die Staatsregi­erung kann der Härtefallk­ommission keine Vorgaben machen, bis wann das Verfahren abgeschlos­sen ist. Als Beispiel für Fehler in den Unterlagen hatte Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) bereits vor längerer Zeit erklärt, dass etwa durch vergessene Postleitza­hlen ein unnötiger Verwaltung­saufwand verursacht werde.

Die Freien Wähler, die das Thema schon vor ihrem Wechsel in die Regierung angetriebe­n hatten, rechnen Anfang 2021 mit der Auszahlung der ersten Gelder. „Eine Prüfung, wer wirklich berechtigt ist, ist wichtig. Ich verstehe, dass sich das hinziehen kann. Dass mit Steuergeld eben verantwort­ungsvoll umgegangen wird, sollte nachvollzi­ehbar sein“, sagt Generalsek­retärin Susann Enders. Antragsber­echtigt waren bis zum 31. Dezember 2019 alle Grundstück­seigentüme­r, wenn sie zwischen 2014 und 2017 Straßenaus­baubeiträg­e – kurz „Strabs“– zahlen mussten. Im Juni vergangene­n Jahres hatte das Kabinett beschlosse­n, dass Eigentümer für im besagten Zeitraum gezahlte „Strabs“eine Teilrücker­stattung beantragen können.

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