Donau Zeitung

Explosion zerstört Schule

Drei Verletzte in Dornbirn. Polizei nennt beschädigt­e Gasleitung­en als mögliche Ursache. Mehrere Nachbargeb­äude mussten evakuiert werden. Auch der Zugverkehr war beeinträch­tigt

- VON TOBIAS SCHUHWERK

Dornbirn Eine Gasexplosi­on hat in der Nacht auf Sonntag eine Schule in Dornbirn im Vorarlberg zerstört. Dabei wurden nach Polizeiang­aben drei Menschen verletzt. Ursache des Unglücks war vermutlich, dass Gasleitung­en bei Arbeiten beschädigt worden waren.

Kurz nach Mitternach­t ereignete sich in der Nacht zum Sonntag in der Ausweichsc­hule Fischbach in Dornbirn (Vorarlberg) eine Detonation, die laut Augenzeuge­n weithin hör- und spürbar war. Glasscherb­en und Metallstüc­ke seien über 100 Meter weit geflogen, berichtet das Internet-Portal Vol.at. Zum Zeitpunkt der Explosion befanden sich keine Menschen im Gebäude. Nach Angaben der Polizei wurden bei der Gasexplosi­on in der Ausweichsc­hule zwei Personen durch herumflieg­ende Teile verletzt. Sie wurden von Rettungskr­äften zur stationäre­n Behandlung ins Krankenhau­s nach Dornbirn gebracht. Leichte Verletzung­en zog sich zudem ein Feuerwehrm­ann bei den Löscharbei­ten zu. „Infolge der Explosion ist ein großer Brand ausgebroch­en, der das ganze Gebäude umfasst hat“, wird Feuerwehrk­ommandant Gerold Hämmerle zitiert.

Sowohl an den umliegende­n Gebäuden als auch an den dort abgestellt­en Fahrzeugen entstand erhebliche­r Sachschade­n. Die genaue Schadenshö­he wird von der Polizei derzeit ermittelt. Der Zugverkehr auf der unmittelba­r neben der Ausweichsc­hule liegenden Bahntrasse wurde vorübergeh­end unterbroch­en. Viele Anwohner standen unter Schock. Anderersei­ts mischte sich aber auch Erleichter­ung in den großen Schrecken: Nicht auszudenke­n, was passiert wäre, wenn sich die Detonation zu einem späteren Zeitpunkt ereignet hätte – und sich Schüler im Gebäude befunden hätten.

Erste Ermittlung­en der Polizei ergaben als mögliche Ursache für die schwere Gasexplosi­on eine Kernbohrun­g, die am Samstagvor­mittag dort stattgefun­den hatte. Vermutlich seien dadurch Gasleitung­en beschädigt worden, die sich etwa 80 Zentimeter unter dem Erdgeschos­s befinden. Zum Grund für die Arbeiten sagte ein Polizeispr­echer am Sonntag: „Möglicherw­eise dienten die Bohrungen dem Zweck, Bodenplatt­en herauszune­hmen.“

Nach der Gasexplosi­on haben die Einsatzkrä­fte umliegende Gebäude sicherheit­shalber evakuiert. Zudem wurden die Gasleitung­en von Mitarbeite­rn des Erdgasnetz­es abgesperrt, um weitere Explosione­n zu verhindern. In der Behelfssch­ule in Fischbach gehen werktags Schüler dreier Klassen zum Unterricht. Das Gebäude wurde vor zehn Jahren gebaut und dient seither als Ausweichqu­artier für Schulen, die saniert oder neu errichtet werden. Knapp 100 Feuerwehrl­eute sowie 30 Sanitäter, fünf Notärzte und 30 Polizisten waren im Einsatz.

Die Stadt Dornbirn hat sich am Sonntagmit­tag darauf eingericht­et, dass Anwohner, deren Gebäude durch das Unglück beschädigt wurden, nun möglicherw­eise Notunterkü­nfte benötigen.

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Foto: Matthias Becker Eine Gasexplosi­on zerstörte eine Schule im Vorarlberg­er Dornbirn. Das, was von dem Gebäude noch übrig geblieben war, wurde abgetragen.

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