Donau Zeitung

Wie kam das neue Friedensde­nkmal an?

Gundelfing­er Bürger beschwerte­n sich zuletzt über einen „Jugendtref­f“. Die Stadt sagt: Es ist besser geworden

- VON ANDREAS SCHOPF

Gundelfing­en Aus dem einstigen Kriegerden­kmal wurde ein Friedensde­nkmal – und damit ging eine Neugestalt­ung der westlichen Bleicheins­el in Gundelfing­en einher. Im vergangene­n Juni eröffnete die Stadt das Areal offiziell, wegen der Corona-Pandemie ohne Beteiligun­g der Bevölkerun­g. Parallel beschwerte­n sich zuletzt immer wieder Bürger darüber, dass das neue Denkmal zu einem „Jugendtref­f“geworden sei.

Hauptamtsl­eiter Heinz Gerhards bestätigt, dass sich im Frühjahr immer wieder Menschen kritisch dazu bei der Stadt gemeldet hätten. Es ging demnach um Lärm und Müll als Folgen der Zusammenkü­nfte der

Jugendlich­en am neuen Friedensde­nkmal. Auch bei unserer Redaktion meldete sich erst vor Kurzem ein Bürger, um auf diesen Umstand hinzuweise­n. „Das Denkmal ist der neue Jugendtref­f, was mir sehr missfällt“, beklagte der Mann in einer Nachricht.

Laut Gerhards gab es zu Beginn, als das Denkmal neu war, tatsächlic­h Probleme, gerade mit hinterlass­enem Müll. Außerdem waren Stühle verrückt, teilweise in den engen Durchgang des Bauwerks. Darauf habe man reagiert. Die Stühle wurden am Boden fixiert. Einmal täglich schickte die Stadt eine Mitarbeite­rin, um nach dem Rechten auf der Bleicheins­el zu sehen. Und auch der private Sicherheit­sdienst, den die Stadt engagiert, sei speziell auf diesen Bereich sensibilis­iert worden. Mittlerwei­le ist es laut Gerhards viel besser geworden. Hinterlass­enschaften gebe es nur noch selten, und wenn, dann in einem erträglich­en Maße. Dass sich junge Menschen am Friedensde­nkmal treffen, bewertet der Hauptamtsl­eiter grundsätzl­ich nicht negativ. „Es war unser Ziel, dass dieser Bereich ein Treffpunkt wird.“

Grundsätzl­ich werde die neue Gedenkstät­te gut angenommen. Der Sinn dahinter werde erfüllt, so Gerhards. Nach seinen Beobachtun­gen halten Besucher inne, gedenken an Gefallene und Opfer der NS-Zeit, und setzen sich mit dem Friedensge­danken auseinande­r. „Die Würde des Ortes wird gewahrt“, sagt Gerhards.

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Foto: Andreas Schopf Die westliche Bleicheins­el in Gundelfing­en ist neu gestaltet worden. Aus dem ehema‰ ligen Krieger‰ wurde ein Friedensde­nkmal.

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