Wie kam das neue Friedensdenkmal an?
Gundelfinger Bürger beschwerten sich zuletzt über einen „Jugendtreff“. Die Stadt sagt: Es ist besser geworden
Gundelfingen Aus dem einstigen Kriegerdenkmal wurde ein Friedensdenkmal – und damit ging eine Neugestaltung der westlichen Bleicheinsel in Gundelfingen einher. Im vergangenen Juni eröffnete die Stadt das Areal offiziell, wegen der Corona-Pandemie ohne Beteiligung der Bevölkerung. Parallel beschwerten sich zuletzt immer wieder Bürger darüber, dass das neue Denkmal zu einem „Jugendtreff“geworden sei.
Hauptamtsleiter Heinz Gerhards bestätigt, dass sich im Frühjahr immer wieder Menschen kritisch dazu bei der Stadt gemeldet hätten. Es ging demnach um Lärm und Müll als Folgen der Zusammenkünfte der
Jugendlichen am neuen Friedensdenkmal. Auch bei unserer Redaktion meldete sich erst vor Kurzem ein Bürger, um auf diesen Umstand hinzuweisen. „Das Denkmal ist der neue Jugendtreff, was mir sehr missfällt“, beklagte der Mann in einer Nachricht.
Laut Gerhards gab es zu Beginn, als das Denkmal neu war, tatsächlich Probleme, gerade mit hinterlassenem Müll. Außerdem waren Stühle verrückt, teilweise in den engen Durchgang des Bauwerks. Darauf habe man reagiert. Die Stühle wurden am Boden fixiert. Einmal täglich schickte die Stadt eine Mitarbeiterin, um nach dem Rechten auf der Bleicheinsel zu sehen. Und auch der private Sicherheitsdienst, den die Stadt engagiert, sei speziell auf diesen Bereich sensibilisiert worden. Mittlerweile ist es laut Gerhards viel besser geworden. Hinterlassenschaften gebe es nur noch selten, und wenn, dann in einem erträglichen Maße. Dass sich junge Menschen am Friedensdenkmal treffen, bewertet der Hauptamtsleiter grundsätzlich nicht negativ. „Es war unser Ziel, dass dieser Bereich ein Treffpunkt wird.“
Grundsätzlich werde die neue Gedenkstätte gut angenommen. Der Sinn dahinter werde erfüllt, so Gerhards. Nach seinen Beobachtungen halten Besucher inne, gedenken an Gefallene und Opfer der NS-Zeit, und setzen sich mit dem Friedensgedanken auseinander. „Die Würde des Ortes wird gewahrt“, sagt Gerhards.