Donau Zeitung

Schwierige Lückensuch­e

Schlusslic­ht SpVgg Kaufbeuren ärgert den FC Gundelfing­en eine Halbzeit lang. Am Ende zeigt der Gast aber, warum er klarer Tabellenfü­hrer ist

- VON WALTER BRUGGER

Ein Spitzenrei­ter kann bei einem abgeschlag­enen Schlusslic­ht kaum etwas gewinnen. Drei Punkte sind normal, alles andere eine Blamage. Und genau eine solche drohte den Landesliga-Fußballern des FC Gundelfing­en bei der SpVgg Kaufbeuren, bis kurz vor der Pause lagen sie zurück. Am Ende war die Stimmung dann aber doch gelöst, 6:2 (2:1) hatten die Grün-Weißen gewonnen und zumindest eine Halbzeit lang eine souveräne Leistung abgeliefer­t.

„Anfangs war alles zu statisch, zu umständlic­h, zu langsam“, blickte FCG-Trainer Martin Weng wenig erbaut auf die ersten 40 Minuten zurück. Fast schien es, als würden die Kaufbeurer dem Tabellenfü­hrer den Schneid abkaufen. Nicht etwa, dass die Ostallgäue­r fußballeri­sch brillierte­n, aber sie verteidigt­en leidenscha­ftlich und gingen in den Zweikämpfe­n bis an die Grenzen. Mitunter sogar einen Tick darüber – und konnten bei einem der wenigen Konter durch Daniele Sgodzaj sogar

FCG-Torhüter Dominik Dewein überwinden (24.). Sehr zur Freude seines Vaters Joachim, der die Kaufbeurer coacht und immer wieder lautstark antrieb. Was ihn aber störte, waren Fouls der Kategorie „überflüssi­g“der Seinen. „Das war jetzt das fünfte Mal“, kommentier­te er die wiederholt­e Regelwidri­gkeit seines Außenverte­idigers Florian Racaj in der 41. Minute gegen FCGler Sandro Caravetta. Was Referee Felix Otter wenig störte, der ließ trotz der Häufigkeit die Karte noch stecken, doch Dewein ahnte schon etwas und sollte bestätigt werden. Gundelfing­ens Top-Scorer Manuel Müller trat zum Freistoß von der rechten Seite an, der Ball flog scharf Richtung Tor und wurde dabei abgelenkt. „Ich war noch leicht dran“, erklärte der aufgerückt­e Innenverte­idiger Fabio Kühn, der Rettungsve­rsuch von Kaufbeuren­s Abwehrspie­ler Paboy Camara auf der Torlinie war erfolglos.

„Der Ausgleich war unglaublic­h wichtig“, zeigte sich Trainer Martin Weng sichtlich erleichter­t, „mehr noch als die Führung.“Denn das 1:1 löste die Blockade der Seinen, die bis dahin nur bei einem Pfostensch­uss von Maximilian Braun (20.) für Torgefahr gesorgt hatten. Nun aber lief es bei den Gärtnerstä­dtern, keine 100 Sekunden nach dem Ausgleich nutzte Stürmer Philipp Schmid die Kopfballvo­rlage von Caravetta zum 1:2.

Nach dem Seitenwech­sel drehten die Grün-Weißen richtig auf. Schmid erzielte das 1:3 nach Müllers Flanke (57.), Caravetta traf sechs Minuten später volley von der Strafraumk­ante zum 1:4. Dann kam die Zeit der Strafstöße. Nach einer Attacke an Kühn deutete Referee Otter auf den Elfmeterpu­nkt und Müller verwandelt­e sicher (72.), vier Minuten später wurde Caravetta im Strafraum gefoult und Schmid durfte ran. Mit dem 1:6 schnürte er wie schon zuletzt in Jetzendorf einen „Dreierpack“und durfte sich zur Schonung den Rest der Partie vom Spielfeldr­and verfolgen. Da hätte er durchaus weitere FCG-Treffer bejubeln dürfen, die eingewechs­elten

Benedikt Ost und Dennis Lechner verpassten jedoch das 7:1.

So aber konnten die Kaufbeurer auf der Gegenseite noch etwas Ergebnisko­smetik betreiben, als ihr Kapitän Maximilian Süli mit dem Schlusspfi­ff auf 2:6 verkürzte. Sehr zum Ärger von FCG-Keeper Dominik Dewein, der zwei Bälle aufs Tor bekam und zweimal machtlos war. Aber viel gewinnen konnte er an dem Tag ohnehin nicht, und verloren hatte er garantiert nichts. SpVgg Kaufbeuren: Ch. Hamatschek – Sachs (76. F. Hamatschek), Camara, Ved‰ der, Racaj – Sgodzaj, Hiltwein, Süli, Martin (46. Mayr), Alkan (46. Fischer) – Conrad FC Gundelfing­en: Dewein – Caravetta, Brugger (46. Reutter), Kühn, Weichler, Fink (76. Eberhardt) – Elze (68. Noller), Braun, Müller – Schneider (68. Ost), Schmid (76. Lechner)

Schiedsric­hter: Otter (SV Reichertsh­eim) Tore: 1:0 Sgodzaj (24.), 1:1 Kühn (41.), 1:2 Schmid (43.), 1:3 Schmid (57.), 1:4 Caravetta (63.), 1:5 Müller (72./Foulelfme‰ ter), 1:6 Schmid (76./Foulelfmet­er), 2:6 Süli (90.) Gelbe Karten: Camara, Racaj, Sachs, Fischer / Kühn Zuschauer: 70 - -

KREISKLASS­E NORD GRUPPE D - -

KREISKLASS­E NORD GRUPPE F

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A‰KLASSE WEST GRUPPE A -

 ?? Foto: Brugger ?? Philipp Schmid (rechts) findet hier eine Lücke, die es eigentlich gar nicht gibt, und versenkt den Ball zwischen Pfosten und Torwart Christian Hamatschek zum 3:1 im Kauf‰ beurer Tor. Nach Stottersta­rt gewann der Stürmer mit seinen Gundelfing­ern beim Landesliga‰Schlusslic­ht 6:2.
Foto: Brugger Philipp Schmid (rechts) findet hier eine Lücke, die es eigentlich gar nicht gibt, und versenkt den Ball zwischen Pfosten und Torwart Christian Hamatschek zum 3:1 im Kauf‰ beurer Tor. Nach Stottersta­rt gewann der Stürmer mit seinen Gundelfing­ern beim Landesliga‰Schlusslic­ht 6:2.

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