Die UlrichspreisVerleihung ist zum zweiten Mal abgesagt
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hätte am Samstag in Dillingen geehrt werden sollen. Daraus wird nichts
Dillingen Es war alles bis ins letzte Detail organisiert: Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hätte am Samstag in Dillingen den Europäischen St.-Ulrichs-Preis erhalten sollen. Im zweiten Anlauf, denn der erste Termin für die Preisverleihung am 16. Mai war wegen Corona abgesagt worden. Jetzt hätte der CSU-Politiker, dessen Arbeit über die Parteigrenzen hinweg Anerkennung findet, am Samstagnachmittag in einem Festakt in der Basilika ausgezeichnet werden sollen. Aber auch daraus wird nichts. Die Ulrichsstiftung hat am Donnerstagnachmittag mitgeteilt, dass der Festakt abermals nicht stattfinden wird.
Aufgrund der Entwicklung der Corona-Pandemie habe Minister Gerd Müller zum eigenen Bedauern die Teilnahme an der von der Stiftung akribisch vorbereiteten Verleihung des Ulrichs-Preises abgesagt. Wie es in der Mitteilung der Stiftung heißt, sind die Mitglieder der Bundesregierung aktuell angehalten, derzeit die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Deshalb habe die Stiftung die Preisverleihung komplett abgesagt. Die Mitglieder des Stiftungsvorstandes haben laut Pressemitteilung angesichts der Entwicklung mit täglich steigenden Corona-Fallzahlen Verständnis für diese Entscheidung.
Mit der Preisverleihung am Samstag habe die Stiftung den Wunsch des Preisträgers erfüllen wollen, die Veranstaltung noch in diesem Jahr, in dem Deutschland die EU-Präsidentschaft innehat, abzuhalten. Müller hätte die Preisverleihung nutzen wollen, um einige grundsätzliche europapolitische Fragen aufzuwerfen. Dies hatte der CSU-Politiker vor dem ersten Termin auch in einem Interview mit unserer Zeitung angekündigt.
Der Stiftungsvorsitzende, Landrat Leo Schrell, bedauert die Absage vor allem auch deshalb, „weil die Stiftung in hohem Maße bemüht war, mit einem strengen Hygienekonzept alle nur denkbare Vorsorge zu treffen, um ein Ansteckungsrisiko so gut wie möglich auszuschließen“. Deshalb seien für den Festakt in der Basilika St. Peter weniger Gäste eingeladen worden, als in der Kirche zu Gottesdiensten in Corona-Zeiten Platz finden.
Zudem hätte es ausschließlich personifizierte Sitzplätze in der Basilika gegeben, informiert Schrell. Auch hatte der Stiftungsvorstand bereits entschieden, das gemeinsame Abendessen mit den geladenen Gästen angesichts der zuletzt auch im Landkreis Dillingen gestiegenen Corona-Fallzahlen abzusagen (Be richt folgt).