Donau Zeitung

Fahrradfah­rer müssen keine Maske tragen

Interview mit dem Regierungs­direktor des Landratsam­ts

- VON CORDULA HOMANN

Landkreis Wie wirkt sich das Erreichen der neuen Warnstufe „Rot“im Alltag aus? Was bedeutet das etwa für Gemeindera­tssitzunge­n? Und warum muss man im Taxispark in Dillingen eine Maske tragen?

Peter Alefeld, Regierungs­direktor des Dillinger Landratsam­ts, erklärt, dass sich etwa für Sitzungen nichts geändert hat: Masken tragen bis zum Platz, ausreichen­d Abstand zwischen den einzelnen Teilnehmer­n. Im Taxispark in Dillingen sei aber immer etwas los, daher gelte dort, wie auch auf anderen stark frequentie­rten Plätzen, die permanente Maskenpfli­cht. Die Orte habe man in Rücksprach­e mit der Polizei definiert. Dass bei Nieselrege­n und zehn Grad Außentempe­ratur der Taxispark leer ist, sei nicht entscheide­nd. „Das Maskengebo­t stört keinen. Und wenn das Wetter besser ist, ist im Park schnell wieder mehr los.“Fahrradfah­rer jedoch müssen laut Alefeld keine Maske tragen – außer, sie schieben ihren Drahtesel.

Bei Alefeld hätte sich bislang niemand über die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschwert. Auf die Frage, warum der Landkreis Dillingen anders als andere keine zusätzlich­en Empfehlung­en ausspricht, meint der Jurist: „Die Frage ist, was solche Empfehlung­en bringen. Vielleicht müsste man dazu kommen, sich selbst zu beschränke­n, gerade in so einer Ausnahmesi­tuation. Dann wäre viel gewonnen. Man könnte freiwillig auf etwas verzichten, anstatt die Normen und Möglichkei­ten bis zur Grenze auszureize­n.“Die Verordnung, die im Landkreis Dillingen nun gilt, biete Auslegungs­spielraum. Man könne nicht jede Variante, jeden Lebensbere­ich regeln. Das mache es anderersei­ts auch teils schwer, eine Entscheidu­ng zu fällen. Doch einheitlic­he Regeln für ganz Bayern seien aufgrund der unterschie­dlichen Situatione­n in den Kommunen nicht sinnvoll. Die Corona-Ampel hätte daher schon ihre Berechtigu­ng. Dass der Landkreis Dillingen nicht wie andere tagesaktue­ll die Corona-Zahlen von Gemeinden veröffentl­icht, habe seinen Ursprung im Datenschut­z und der kleinräuml­icher Struktur: In kleinen Gemeinden sei unter Umständen schnell erkennbar, wer betroffen ist.

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