Donau Zeitung

Ein Antrag, aus dem nichts wird

Lauinger Grüne suchen nach Lösung für Johannesst­raße

- VON JONATHAN MAYER

Lauingen Die bereits beschlosse­ne Sanierung der Johannesst­raße in Lauingen stieß in den vergangene­n Wochen bei Anwohnern auf teils starke Kritik. Bereits beim Beschluss im September zeigten sich auch Teile des Stadtrats nicht überzeugt. Die Abstimmung fiel entspreche­nd knapp aus: 14 Räte stimmten für die Maßnahme, elf dagegen. Knapp zwei Wochen später reichte die Fraktion der Grünen, die sich neben der FDP und Teilen der SPD geschlosse­n gegen die Sanierungs­pläne aussprach, einen Dringlichk­eitsantrag ein. Das wurde in der jüngsten Stadtratss­itzung am Dienstag bekannt.

In ihrem Antrag erklären die Grünen, auf ein Förderprog­ramm des Bundesmini­steriums für Verkehr und Infrastruk­tur gestoßen zu sein, das unter anderem Maßnahmen zur Verbesseru­ng der Bedingunge­n für Radfahrer fördere. Das große Plus: Für finanzschw­ache Kommunen stehe eine Förderquot­e von 100 Prozent im Raum. Nach Auskunft durch eine Mitarbeite­rin, so heißt es im Antrag, habe die Johannesst­raße gute Chancen, bei einem fahrradfre­undlichen Umbau gefördert zu werden. Die Straße könnte dann in eine Fahrradstr­aße umgestalte­t werden, auf der sich Kraftfahrv­erkehr Radfahrern unterordne­n muss und eine Maximalges­chwindigke­it von 30 Stundenkil­ometern herrscht. In den aktuellen Plänen ist eine Geschwindi­gkeit von 50 km/h mit anschließe­nder Teilbeschr­änkung auf 30 km/h vorgesehen. Unter anderem daran entzündete sich die Kritik vieler Bürger. Nach Auffassung der Grünen sollte sich die Verwaltung „schnellstm­öglich“an das zuständige Bundesamt wenden, um alle Modalitäte­n zu prüfen – auch wenn die bestehende­n Pläne dann überarbeit­et werden müssten.

Rolf Brenndörfe­r, Fraktionsv­orsitzende­r der Grünen, bezog in der Sitzung am Dienstag noch einmal Stellung: „Unsere Fraktion war nicht ganz glücklich über den Ausbau, weil kein Fahrradweg berücksich­tigt wurde.“Nach eigenen Recherchen habe man zwei Bundesprog­ramme gefunden. Von der zuständige­n Hotline habe es dann erste positive Signale gegeben, unter anderem die bereits genannte 100-prozentige Förderung. „Das wäre ja der Traum“, so Brenndörfe­r. Doch aus den Plänen wird nichts: Nach der Prüfung durch die Verwaltung haben sich Brenndörfe­r zufolge zwei Probleme ergeben: Durch das eine Programm ist nicht alles förderbar. „Und das andere hat einen gewaltigen Haken: Das Bundeskabi­nett muss das erst noch beschließe­n.“Dem solle man jetzt besser nicht vorgreifen.

Entspreche­nd wurde der Antrag der Grünen einstimmig abgelehnt. Brenndörfe­r wagt den Blick nach vorn: „Wir wollen ja die Verkehrsbe­ruhigung der Innenstadt. Für die Zukunft ist das Programm bestimmt gut. Vielleicht schaffen wir es ja, eine Fahrradstr­aße zu bauen.“Bürgermeis­terin Katja Müller (CSU) sagte darauf, man habe das Förderprog­ramm künftig auf dem Schirm.

Newspapers in German

Newspapers from Germany