Ausgerechnet frische Vitamine fehlen
Die vier Tafeln im Landkreis Dillingen bleiben noch geöffnet, allerdings wird sich einiges ändern
Landkreis Im ersten Lockdown im Frühjahr stand der Landkreis still. Auch die vier Tafelausgabestellen in Dillingen, Lauingen, Höchstädt und Wertingen mussten vom 17. März bis 12. Mai ihre Türen geschlossen halten. Dank umfassender Schutzund Hygienemaßnahmen sind sie inzwischen jedoch wieder geöffnet. Investitionen in Desinfektionsmittelspender, Abstandsmarkierungen, Schutzwände aus Plexiglas und sogar UV-Luftreiniger haben es den rund 250 ehrenamtlichen Helfern möglich gemacht ihren Aufgaben wieder nachzugehen.
Dies sei auch mit ein Grund gewesen, warum beinahe alle von ihnen breit gewesen seien, ihrem Tafeldienst weiterhin nachzukommen, berichtet Caritas-Kreisgeschäftsführer Stephan Borggreve. Nun hat sich die Lage allerdings verschärft: „Durch die dramatisch ansteigenden Infektionszahlen im Landkreis sei es jedoch niemanden unter den meist Mitte 60 bis über 80 Jahre alten Ehrenamtlichen zu verübeln, wenn sie bei solch einem Pandemiegeschehen ihren Dienst ruhen lassen.“Dies habe dann möglicherweise zur Folge, dass die eine oder andere Ausgabestelle während des neuen Lockdowns auch einmal geschlossen bleiben müsse. Besonders problematisch werde es dann, wenn die ehrenamtlichen Mitarbeiter in Dillingen fehlen, sagt Stephan Borggreve. „Denn von hier aus werden die drei anderen Ausgabestellen mit Waren versorgt.“Der Weg aus dem ersten Lockdown war kein leichter. Ab dem 7. September hatten zeitweise Gemüse und Obst wieder den Weg in das Sortiment der Tafel gefunden. Mit den steigenden Infektionszahlen
ist das allerdings ab dem 9. November nicht mehr möglich. Alois Kreebaur, der die Ausgabestellen gemeinsam mit Eberhard Wirbka koordiniert erklärt: „Weil wir beim Sortieren die Mindestabstände nicht einhalten können, müssen wir leider wieder auf die Waren verzichten.“Schon im Frühjahr sei die Empörung über diese Entscheidung groß gewesen, weiß auch Caritas-Kreisgeschäftsführer Stephan Borggreve. „Ich bin mit diesem Schritt natürlich auch nicht glücklich, doch der Schutz unserer Mitarbeiter hat Vorrang“, sagt er.
Ein Vorteil für die Ausgabe war es nach der Wiederöffnung dagegen, dass die Kunden schon vor der Corona-Pandemie in sechs Gruppen eingeteilt worden waren, die jeweils zu bestimmten Uhrzeiten kommen und ihre Lebensmittel abholen. Dadurch könnten vorgeschriebene Abstände und Hygienemaßnahmen einfach eingehalten werden, sagt Kreebaur. Mit den steigenden Coronazahlen im Landkreis bemerkt er allerdings, dass die Kunden der Tafel zurückhaltender werden. Dennoch sagt er: „Solange wir die Sicherheit von Mitarbeitern und Kunden gewährleisten können, bleiben wir offen.“
Damit dies auch so bleibt, sollten die Tafelkunden nur mit einem richtig aufgesetzten Mund- und Nasenschutz kommen und zur Einhaltung der Abstandsregel auch höchstens zu zweit die Ausgabestelle betreten, betont Caritas-Kreisgeschäftsführer Borggreve.