Ein in Stein gemeißeltes Gedenken
Weisingen muss eine geplante Veranstaltung verschieben
Weisingen Vor genau 100 Jahren wurde im Holzheimer Ortsteil Weisingen ein Denkmal für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs feierlich aufgestellt. Deshalb wollte der Soldaten- und Veteranenverein (SVV) Weisingen/Altenbaindt über das Denkmal eine Ausstellung im Mehrgenerationenhaus zeigen.
Der Zweite Vorsitzende des Vereins, Franz Wais, hat mithilfe des ehemaligen Vorsitzenden Herbert Reß über das Kriegerdenkmal recherchiert. Die Ergebnisse ihrer Arbeit sollten nun präsentiert werden. Doch der zweite Lockdown hat einen Strich durch die Rechnung des Soldaten- und Veteranenvereins gemacht. „Wir warten erst einmal ab“, sagt Wais, der frühestens im April mit einem zweiten Versuch rechnet. Der Weisinger beschäftigt sich gerne mit der Geschichte seiner Heimat.
Das hat er unter anderem über das Denkmal zusammengetragen: Die Errichtung von Denkmälern für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten geht zurück auf einen Erlass des Staatsministeriums des Inneren und für Unterricht und Kultus vom 27. März 1919 sowie 8. August 1920. Den Gemeinden wurde auferlegt, ein Denkmal zu errichten. Weisingen hatte 32 Gefallene im Krieg zu beklagen. Die Gemeinde und der Veteranenverein hatten sich damals zeitnah um ein Denkmal bemüht. Dies war in der Nachkriegszeit aufgrund knapper Kassen nicht immer einfach. Viele Denkmäler entstanden deshalb erst später, bis in die 1930er-Jahre hinein. Eine durch den Soldaten- und Veteranenverein durchgeführte Haussammlung erbrachte damals den stolzen Betrag von 4500 Mark. Die Gesamtkosten des Denkmals sind derzeit nicht bekannt, der Differenzbetrag wurde von der Gemeinde getragen.
Weisingen hatte ursprünglich ein sogenanntes Mahnmal, das nur mit einem Obelisken ausgeführt wurde. „Der Obelisk oder die Säule gilt als Siegessymbol und ist daher in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg eher seltener anzutreffen“, sagt Wais. Wieso man sich für einen Obelisken entschieden hat, verwundert auch ihn. Mitte der 1950er-Jahre wurde das Kriegerdenkmal um die beiden Gedenksteine mit den Namen der Gefallenen beider Weltkriege erweitert.
Das Weisinger Kriegerdenkmal wurde am Sonntag, 7. November 1920, nachmittags um 13 Uhr eingeweiht. Das lässt sich aus einem Zeitungsbericht über die Einweihung nachlesen. Im Zuge der Dorfplatzsanierung wurde es vor einigen Jahren, von links nach rechts, neben der St.-Sixtus-Kirche neu platziert.