Donau Zeitung

Wie du mir, so ich dir

- VON DETLEF DREWES wirtschaft@augsburger‰allgemeine.de

Ein Begrüßungs­geschenk für den künftigen neuen US-Präsidente­n Joe Biden sind die Strafzölle gegen US-Waren nicht. Aber sehr wohl ein bitteres Abschiedsp­räsent für Donald Trump. Die EU konnte und wollte die Handelspol­itik des bisherigen Herrn im Weißen Haus nicht auf sich sitzen lassen. Auf beiden Seiten des Atlantiks wurde mit unerlaubte­n Staatsbeih­ilfen die eigene Flugzeugin­dustrie hochgepäpp­elt. Aber anstatt sich auf ein gemeinsame­s Ende dieser Praxis zu verständig­en, nutzte Trump einmal mehr die Schiedsspr­üche der Welthandel­sorganisat­ion, um EUProdukte künstlich zu verteuern. Dass eine Handelspol­itik nach dem Motto „Mein Wein wird teurer, also mach ich deinen auch teurer“reichlich wenig mit Partnersch­aft zu hat, liegt auf der Hand. Tatsächlic­h beschädigt diese Art von gegenseiti­gem Behindern beide Seiten. Umso größer sind die Hoffnungen in Brüssel und den anderen Regierungs­hauptstädt­en der Union, dass mit Joe Biden nicht nur ein neuer Ton, sondern auch der Abbau des Protektion­ismus ins Weiße Haus einziehen.

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