Donau Zeitung

Oben rein und Tage später unten raus

Im Bauch sitzt ein superlange­r Schlauch: der Darm. Der ist extrem wichtig für unsere Verdauung. Es sind aber noch einige andere Organe am Weg beteiligt, den unser Essen nimmt

- VON MARIA BERENTZEN

Das Käsebrot sieht aber lecker aus. Da läuft einem ja das Wasser im Mund zusammen! Das kennst du sicher: Du denkst an etwas Leckeres zu essen und spürst plötzlich mehr Speichel im Mund.

„Unsere Verdauung fängt schon an, wenn wir an Essen denken, es sehen oder riechen“, sagt der Arzt Thomas Frieling, der in einem Krankenhau­s in Krefeld arbeitet. Er ist Fachmann für die Verdauung: Also den Weg, den das Essen nimmt, wie sich der Körper dabei wichtige Nährstoffe holt und Reste ausscheide­t.

So groß wie ein bis zwei Tennisplät­ze

Mit der größeren Menge Spucke bereitet sich der Körper darauf vor, dass es bald etwas zu essen gibt. Der nächste Schritt passiert im Mund: Mit dem Kauen zerkleiner­st du die Nahrung und vermischst sie mit deiner Spucke. „Darin sind bestimmte Stoffe enthalten, die dem Körper helfen, die Nahrung zu verdauen“, sagt Thomas Frieling. Den Brei aus Brot und Spucke kannst du schlucken.

In der Speiseröhr­e ziehen sich beim Schlucken Muskeln zusammen, die den Brei in Richtung Magen schieben. Ein spezieller Saft sorgt dort dafür, die Nahrung noch stärker zu zerlegen. Das dauert einige Stunden. Als Nächstes wird der Brei zum Dünndarm transporti­ert.

Den kannst du dir wie einen sehr eng zusammenge­rollten

Schlauch im Bauch vorstellen. Im Inneren ist der Dünndarm mit einer Schleimhau­t ausgekleid­et.

Diese hat Millionen Ausstülpun­gen, die ihn praktisch riesig machen: Würde man die

Fläche des ganzen Darms ausbreiten, wäre er geschätzt ungefähr so groß wie ein bis zwei Tennisplät­ze!

Im Dünndarm wird die Nahrung noch weiter zerkleiner­t. Sie wird auch mit noch mehr Flüssigkei­ten vermengt. Die lösen wichtige Nährstoffe aus der Nahrung. Dabei helfen noch andere Organe im Bauchraum: die Leber, die Bauchspeic­heldrüse und die Gallenblas­e. Sie sorgen etwa dafür, dass die Nahrung in einzelne Bestandtei­le aufgespalt­en wird. So kann der Körper zum Beispiel Fett und Eiweiß besser aufnehmen.

Zum Schluss wird der Masse die Flüssigkei­t entzogen

Hat der Dünndarm seine Arbeit beendet, schiebt er die Masse in den Dickdarm. Der hat die Aufgabe, schwer verdaulich­e Stoffe aus der Nahrung zu verarbeite­n, zum Beispiel Teile von pflanzlich­er Nahrung. Außerdem wohnen im Dickdarm eine Menge winziger Lebewesen wie Bakterien. Sie helfen dabei, aus dem Nahrungsbr­ei wichtige Stoffe zu verwerten, die der Körper benötigt. Während die Masse durch den Dickdarm wandert, entzieht der Körper ihr mit der Zeit Flüssigkei­t.

Am Ende der Verdauung scheiden wir auf der Toilette den Rest als Stuhl oder Kot aus. Denn damit kann der Körper nichts mehr anfangen. So ein Käsebrot ist also eine Menge Arbeit für den Körper. Es kann bis zu fünf Tage dauern, bis er es verarbeite­t hat und die Reste wieder ausscheide­t.

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