Donau Zeitung

24 Falltürche­n

Obacht, beim Adventskal­ender kann man viel falsch machen!

- VON MICHAEL STIFTER

Früher war halt Schokolade drin und es sind auch alle zufrieden gewesen. Aber Sie kennen das wahrschein­lich: Mit den Möglichkei­ten steigen die Ansprüche. Heutzutage kann man sich mit einem Adventskal­ender von der Stange ja kaum noch blicken lassen. Und der Türchen-Countdown bis zum Heiligen Abend ist auch längst nicht mehr reine Kindersach­e. Wer sich zum Beispiel gerade in einer Beziehungs­anbahnungs­phase befindet, sollte auf gar keinen Fall am 1. Dezember ohne 24-türige Liebesbeku­ndung aufkreuzen. Aber Obacht, da kann man auch wieder viel falsch machen: Während es zum Beispiel im sechsten Ehejahr vollkommen in Ordnung sein kann, einen Adventskal­ender mit Kosmetikpr­odukten für den Erhalt der ewigen Jugend daherzubri­ngen, könnte selbiger kurz nach dem Kennenlern­en womöglich eher Stirnrunze­ln erzeugen. Auch vom Glückskeks­kalender würden wir eher abraten. Wenn einem schon morgens der Dalai Lama seine Lebensweis­heiten entgegensc­hwurbelt, könnte der Tag unter Umständen in eine gewisse atmosphäri­sche Schieflage geraten. Also damit wir uns nicht falsch verstehen: Wir haben nichts gegen den Dalai Lama. Super Typ. Aber vor dem ersten Kaffee hat der Mann in der Küche nichts verloren.

Dann doch lieber etwas Handfestes: 24 halbe Bier für ihn, 24 mal schwedisch­es Möbelhaus für sie und Wurst für den Hund. Wie bitte? Nicht gut? Zu viel Klischee? Na gut, das mit der Schokolade war eh die beste Idee.

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