Donau Zeitung

Raus aus den Schulden

Corona trifft auch die Finanzen der Stadt Lauingen. Sie muss ihren Haushaltsp­lan überarbeit­en. Trotzdem ist der Schuldenbe­rg so niedrig wie lange nicht

- Text/Foto: Ferrari

Stadtkasse ein Minus von rund 400000 Euro und damit 7,8 Prozent weniger. Wie Stadtkämme­rer Karlheinz Bunk in der Sitzung am Dienstagab­end erklärte, werde der Verlust an der Gewerbeste­uer durch Bund und Länder aber zumindest in Teilen noch ausgeglich­en. Dieser Wert wird anhand des Durchschni­tts der Gewerbeste­uereinnahm­en der vergangene­n drei Jahre berechnet. Bunk rechnet im nun verabschie­deten Nachtragsh­aushalt mit etwa 175000 Euro Ausgleich. Insgesamt schrumpft der Verwaltung­shaushalt, in dem jährlich wiederkehr­ende Einnahmen (wie etwa Steuern und Gebühren) und Ausgaben verrechnet werden, um 629490 Euro auf knapp 23,9 Millionen Euro.

Sparen kann Lauingen indes bei dem ein oder anderen Projekt. Beim Straßenend­ausbau im Baugebiet Lauingen-West 2 etwa zahlt die Stadt 100000 Euro weniger als geplant. Das habe sich bereits im Ausschreib­ungsverfah­ren abgezeichn­et. Beim Stadtbauho­f werden wiederum 40000 Euro eingespart. Für den Erwerb unbebauter Grundstück­e sieht der neue Haushalt rund 100 000 Euro vor, 25000 Euro mehr als zuvor.

die Schulden betrifft, steht Lauingen im Corona-Jahr 2020 trotzdem so gut da wie lange nicht. Durch die abermalige Stabilisie­rungshilfe, die Anfang des Monats von der Staatsregi­erung beschlosse­n und vergeben wurde (wir berichtete­n), erhielt die Stadt 2,5 Millionen Euro zur Abbezahlun­g des Schuldenbe­rgs. Insgesamt nahm die Herzogstad­t 2020 zwar 600000 Euro neue Schulden auf, dafür konnten aber 3,5 Millionen abbezahlt werden. Rund 15 Millionen Euro Schulden bleiben. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren – und damit vor den beiden Finanzspri­tzen – waren es noch 19,9 Millionen Euro. Im Jahr 2000 erreichte die Stadt den

Den Start der fünften Jahreszeit komplett ins Wasser fallen lassen, wollten die Narren im Landkreis auch im Corona-Jahr nicht. Zwar mussten die Gundelfing­er in diesem Jahr auf den traditione­llen Rathausstu­rm verzichten, doch zum Trost hatte sich der Historisch­e Bürgervere­in für den 11. November eine besondere Aktion überlegt: 11 Luftballon­pakete wurden von den Narren pünktlich um 11.11 Uhr in die Luft geschickt. Eine bunte Grußbotsch­aft an die Welt: „Egal, was kommt, egal, was ist – ein Narr bleibt immer Optimist.“Ein wichtiges Zeichen, fand auch Walter Hieber, dem das Brauchtum selbst in Corona-Zeiten am Herzen liegt. „Ohne Freude im Leben geht es nicht“, sagte er. Nun liegen alle Hoffnungen auf 2022. Bis dahin lautet das Motto: Maske auf, Verstand einschalte­n, gesund bleiben und Ideen für den Fasching im nächsten Jahr sammeln. bislang höchsten Schuldenst­and: 22,7 Millionen. Auf die Einwohner gerechnet kamen damals 2073 Euro auf jeden Lauinger, heute sind es noch 1361. Bunk: „Jeder Bürger ist damit um 700 Euro entlastet.“

Der Kämmerer sieht Lauingen trotz Corona den Umständen entspreche­nd gut aufgestell­t. „Insgesamt sind wir relativ stabil durch die Pandemie gekommen“, sagte er während der Sitzung des Stadtrats. Die vollen Auswirkung­en der Pandemie würden sich aber vermutlich erst in den kommenden Jahren offenbaren. Ähnliches war von Bürgermeis­terin Katja Müller (CSU) in ihrer Rede zum Haushalt zu hören: Der Nachtragse­tat sei nur eine MoWas mentaufnah­me. „Die Krise wird weitergehe­n. Wie lange noch, wissen wir nicht. Genauso wenig wissen wir, ob und wie schnell der Aufschwung kommt.“Mit den Folgen der Pandemie werde man noch mindestens im kommenden Jahr kämpfen müssen. „All die geschobene­n Investitio­nen stehen dann wieder auf der Tagesordnu­ng.“Sie sei dankbar, Bunk für seine Arbeit und den Bürgern für ihre Steuern, die „zum Wohl der Stadt beitragen“.

Auch von den Stadträten gab es positive Rückmeldun­gen: Markus Hoffmann, Fraktionsv­orsitzende­r der CSU, sagte, er habe Schlimmere­s erwartet. „Wir können froh sein, so durchgekom­men zu sein.“

Immerhin habe die Stadt in nur zwei Jahren knapp ein Viertel ihrer Schulden abbezahlt, was „extrem erfreulich“sei. Dietmar Bulling (SPD) lobte, dass trotz allem rund 400 000 Euro zu den Rücklagen hinzugefüg­t werden konnten, knapp um die Hälfte weniger als geplant. Die werde man auch brauchen, schließlic­h stünden 2021 die Sanierung des Donauufers und der Johannesst­raße an. Außerdem rechnet Bulling in den kommenden Jahren mit einer höheren Kreisumlag­e. Die Vorsitzend­en der anderen Fraktionen, Martina Lenzer (FDP), Rolf Brenndörfe­r (Grüne) und Gerhard Frieß (FW), stimmten ihren Vorrednern im Kern zu.

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Foto: Jakob Stadler (Archiv) Trotz der Corona‰Pandemie entspannt sich die finanziell­e Lage der Stadt Lauingen weiter. Knapp ein Viertel der Schulden wurde in den vergangene­n beiden Jahren durch die Finanzspri­tzen der Landesregi­erung abgebaut.
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