Donau Zeitung

Kommt der kostenlose Windelsack?

Um Familien finanziell zu entlasten, soll nach einer Idee der JU im Kreis ein kostenlose­s Angebot her

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Landkreis Wer Kinder hat, der weiß, dass mit der Geburt des Babys auch die Menge an Müll deutlich ansteigt. Die Mehrzahl der Familien setzt nach wie vor auf Einwegwind­eln, und die müssen in die Tonne. Die höheren Müllgebühr­en müssen die Familien stemmen.

Deshalb hat die Junge Union im Landkreis laut Pressemitt­eilung einen Vorstoß unternomme­n, um die Familien von den zusätzlich­en Kosten zu entlasten. Der Abfallwirt­schaftsver­band Nordschwab­en (AWV) soll kostenfrei­e Windelsäck­e anbieten. Zugutekomm­en würde diese Idee der JU Dillingen auch pflegebedü­rftigen Menschen. Dies hatten die JU-Kreisverbä­nde Dillingen und Donau-Ries bei einem virtuellen Treffen besprochen.

Manuel Knoll, Fraktionsv­orsitzende­r der JU in Dillingen, sagt: „Durch eine kostenlose Entsorgung­smöglichke­it setzen wir ein Zeichen für eine familienfr­eundliche Region und könnten auch pflegebedü­rftige Menschen entlasten. In beiden Fällen gibt es eine größere Anzahl an Betroffene­n,

die besonders auf Unterstütz­ung angewiesen sind.“Gerade im ländlichen Raum müsste man überlegen, wie man noch attraktive­r für junge Familien werde, betonen die JU–Kreisrätin­nen Sarah Bunk und Laura Schwertber­ger. Ansonsten drohen der bereits prognostiz­ierte Bevölkerun­gsrückgang

und damit irgendwann auch strukturel­le Schwierigk­eiten. Nebeneffek­t könnte sein, dass Windeln in Zukunft treffsiche­r im Sack landen, anstatt in öffentlich­en Müllkörben oder in der Biotonne zu verschwind­en.

Franz Ost, JU-Kreisvorsi­tzender und Kreisrat im Donau-Ries, ist selbst junger Vater. Er kennt das Thema also gut. „Die Kosten, die dem Abfallwirt­schaftsver­band Nordschwab­en durch dieses Projekt entstehen, halten sich im Rahmen. Es wäre ein gutes Zeichen für junge Familien in Nordschwab­en, wenn wir ihnen hier entgegenko­mmen können, wie es andere Landkreise

in Schwaben bereits getan haben.“Joachim Fackler, stellvertr­etender JU-Bezirksvor­sitzender aus Donauwörth, weist darauf hin, dass es zudem gerade in der Corona-Krise eine willkommen­e finanziell­e Entlastung wäre, da dadurch bei einem Produkt des täglichen Bedarfs gespart werden könne. In der Begründung des Antrags an den AWV empfahlen die Nachwuchsp­olitiker, Betroffene­n die Möglichkei­t zu einer diskreten Antragstel­lung zu geben. Für viele Pflegebedü­rftige sei die gesundheit­liche Situation nicht einfach. Man müsse ihre Privatsphä­re besonders schützen. (pm)Foto: imago/stock&people

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