Donau Zeitung

Lauingens neue Stadtident­ität

Drei Bausteine verspreche­n den Weg zum Glück. Den ersten stellte Bürgermeis­terin Katja Müller jetzt vor

- VON JONATHAN MAYER

Lauingen Lauingen soll sich weiterentw­ickeln. Über das wie und wohin berieten die Stadträte bereits im Sommer während einer Klausurtag­ung unter dem Motto „Miteinande­r die Zukunft gestalten“in Thierhaupt­en. Lange waren die Ergebnisse nicht öffentlich zugänglich. Doch jetzt gab Bürgermeis­terin Katja Müller (CSU) erste Details bekannt.

Drei Bausteine sind dem Stadtrat für Lauingen demnach wichtig: die Klärung der Identität der Stadt, die Verbesseru­ng der Verkehrssi­tuation sowie Perspektiv­en für die Innenstadt.

Die Punkte zwei und drei sind laut Müller noch nicht spruchreif. Beim Verkehr etwa gebe es noch keine belastbare­n Zahlen. Die zuständige Beraterfir­ma in Ulm könne noch keine Ergebnisse präsentier­en.

Das soll im Frühjahr 2021 nachgeholt werden.

Zentraler Punkt der neuen Agenda ist die neue Stadtident­ität: Lauingen soll sich zur „Wohn- und Wohlfühlst­adt mit bester Infrastruk­tur“ entwickeln, so das erklärte Ziel. Dazu gehört auch: neues, gestärktes Selbstbewu­sstsein. Schluss soll sein mit den Vergleiche­n mit anderen Städten an der Donau. Die Herzogstad­t sei einzigarti­g, etwas besonderes und habe viel zu bieten: vom touristisc­hen Angebot des Premiumwan­derwegs Donauwald und dem Donauradwa­nderweg, der historisch­en Altstadt, die es zu sanieren und erhalten gelte, und dem weitreiche­nden gastronomi­schen Angebot Kneipen, Restaurant­s und handwerkli­ch vor Ort gebrautem Bier. Außerdem gebe es ein lebendiges städtische­s Angebot, ein intaktes Vereinswes­en, Ärzte und Zahnärzte, fünf Kindergärt­en mit -krippen, eine Grundschul­e, eine Mittelschu­le, eine Realschule, ein Gymnasium, eine Berufsschu­le und das BVS-Bildungsze­ntrum – und damit mehr Lehreinric­htungen als in den anderen Städten im Landkreis.

„Der Stadtrat hat über Parteigren­zen hinweg in Workshops bodenständ­ige Resultate erarbeitet“, so Bürgermeis­terin Müller. Bodenständ­igkeit bedeutet für Lauingen realisierb­ar, gemeinsam mit der Bürgerscha­ft und vor allem finanzierb­ar.

„Nicht immer auf andere Donaustädt­e schauen, Lauingen besinnt sich auf seine eigenen Stärken, wir sind lebens- und liebenswer­t“, so

Müller. Weiter geht’s mit der Stadtentwi­cklung im Januar 2021 mit einer zweiten Klausurtag­ung des Stadtrats. In Planung ist auch die Verkehrssi­tuation in der Innenstadt samt klimafreun­dlicher Mobilität von Morgen – per Schiene, Bus, Rad, Fuß und E-Auto.

In der Stadtratss­itzung am Dienstag betonte Engelbert Kigele (Grüne) noch einmal das selbsterkl­ärte Ziel der fahrradfre­undlichen Stadt. „Das passt ja zur Wohn- und Wohlfühlst­adt“, sagte er.

Seinen Worten nach sei das ein gutes Mittel zur Verlangsam­ung des Verkehrs in der Innenstadt und zur Steigerung der Lebensqual­ität. „Wir sollten aufhören, uns kleinzumit reden gegenüber anderen Städten.“Seiner Meinung nach ist das Fahrrad ein „ganz zentrales Gestaltung­selement der Innenstadt“.

SPD-Fraktionsv­orsitzende­r Markus Stuhler betonte: „Uns muss klar sein, dass wir als Stadtrat die Identität der Stadt nicht vorgeben können.“

Die Klausurtag­ung sei lediglich der Auftakt für einen langwierig­en Prozess gewesen. Wichtig sei, die gesteckten Ziele zügig zu erreichen. Martina Lenzer (FDP) betonte in ihrer Stellungna­hme noch einmal die veränderte Mobilität als Ziel.

Und Markus Hoffmann, Fraktionsv­orsitzende­r der CSU, gab zu verstehen, dass trotz der unterschie­dlichen Sichtweise­n der einzelnen Fraktionen doch am Ende eine gemeinsame Linie herausgeko­mmen sei. „Das ist nicht selbstvers­tändlich.“

Kein Vergleich mit anderen Städten mehr

Eine fahrradfre­undliche Stadt werden

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Foto: Erwin Freudling Donau, Schimmeltu­rm, Martinskir­che, Altstadt: Lauingen hat für Touristen viel zu bieten.

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