Donau Zeitung

Feierliche­s Gelöbnis in Corona‰Zeiten

Die Pandemie verhindert eine große Feier zum 65-jährigen Bestehen der Bundeswehr

- VON HORST VON WEITERSHAU­SEN

Dillingen Ursprüngli­ch sollten das feierliche Gelöbnis und das Ablegen des Diensteide­s anlässlich des 65. Gründungst­ages der Bundeswehr im Brunnenhof der Residenz in München durchgefüh­rt werden.

Doch die Corona-Pandemie hat diesen 12. November so fest im Griff, sodass die 36 Rekruten des Informatio­nstechnikb­ataillons 292 in Dillingen den Abschluss ihrer militärisc­hen Grundausbi­ldung im Rahmen eines Appells auf dem Exerzierpl­atz der Luitpold-Kaserne begehen mussten. Ebenso war coronabedi­ngt bei diesem Appell für das feierliche Gelöbnis keine Öffentlich­keit zugelassen. Verwandte und Freunde der Soldaten durften dem feierliche­n Ereignis nicht beiwohnen.

Dennoch sollte das militärisc­he Zeremoniel­l für die Rekruten nach dem Willen ihres Kommandeur­s Oberstleut­nant Markus Krahl in dem üblichen feierliche­n Rahmen durchgefüh­rt werden, soweit es die

Hygienevor­schriften und Abstandsre­geln erlauben.

So war Dillingens Oberbürger­meister Frank Kunz ebenso in die Luitpold-Kaserne gekommen wie Brigadegen­eral Thomas Hambach, Kommandeur des Landeskomm­andos Bayern. Darüber hinaus hatte Bayerns Staatsmini­ster Florian Herrmann eine Audiobotsc­haft zum großen Tag der Dillinger Rekruten übermittel­t. Kommandeur Krahl erinnerte in seinem Grußwort an die ersten 101 Rekruten der Bundeswehr, die am 12. November 1955 ihre Ernennungs­urkunden erhielten. „Wie vor 65 Jahren werden die Rekrutinne­n und Rekruten auch heute durch das Geloben als freiwillig Grundwehrd­ienstleist­ende oder auch durch das Schwören als zukünftige Soldatinne­n und Soldaten auf Zeit die Verpflicht­ung eingehen, der Bundesrepu­blik treu zu dienen und das Recht auf die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidige­n.“Dies bedeutet, so Oberstleut­nant Krahl, dass sie alle, die sie hier vor ihm stehen, Loyalität gegenüber dem Staat bekunden und für das schützensw­erte Grundgeset­z und die Demokratie einstehen, wenn nötig auch unter dem Einsatz von Leib und Leben.

Brigadegen­eral Hambach sprach in seinem Grußwort von in der Tat verrückten Zeiten, weshalb ein Gelöbnis wie das heutige in solch sparsamer Form begangen werden müsse. Diese Pandemie fordere ganz stark die Gemeinscha­ft in ihrer gegenseiti­gen Solidaritä­t. Dies bedeutet laut Brigadegen­eral: „Wir sind alle gerade jetzt in unserem „Wir“gefordert. Das „Ich“verliert, das „Wir“gewinnt.“

Dillingens Oberbürger­meister Frank Kunz zollte in seiner Gelöbnisre­de den Soldaten des Bataillons großen Respekt, die vor dem Hintergrun­d der Corona-Pandemie die Grundausbi­ldung trotz zusätzlich­er Herausford­erungen geschafft haben.

 ?? Fotos: v. Weitershau­sen ?? Beim feierliche­n Gelöbnis und dem Ablegen des Diensteide­s legten die Soldatin und die beiden Soldaten stellvertr­etend als Abordnung für ihre Kameraden ihre Hände auf die gesenkte Truppenfah­ne.
Fotos: v. Weitershau­sen Beim feierliche­n Gelöbnis und dem Ablegen des Diensteide­s legten die Soldatin und die beiden Soldaten stellvertr­etend als Abordnung für ihre Kameraden ihre Hände auf die gesenkte Truppenfah­ne.
 ??  ?? Thomas Hambach
Thomas Hambach

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