Donau Zeitung

Diese Saison gibt’s keine Saltos mehr

Nach dem erneuten Corona-Lockdown ruft die Deutsche Turnliga ihre Vereine nicht mehr an die Geräte. Zweitligis­t TSV Buttenwies­en zeigt sich vom Abbruch der Runde betroffen

- VON GÜNTHER HÖDL

Eigentlich hätte die Männer-Riege des TSV Buttenwies­en in der Saison 2020 der Zweiten Turnliga sieben Wettkämpfe austragen sollen, vier davon in der heimischen Riedblickh­alle. Doch dann kam im März Corona. Und es kamen die mit der Pandemie verbundene­n Verbote und Einschränk­ungen. Der Saisonterm­inplan wurde auf zunächst drei Wettkampf-Tage in einer nun zweigeteil­ten Liga plus folgender Entscheidu­ngsduelle eingedampf­t. Aufgrund des erneuten Sport-Lockdowns im November hat die Deutsche Turnliga jetzt sogar den Abbruch der zweiten Turn-Bundesliga angeordnet.

Nach der Bekanntgab­e des sogenannte­n Light-Lockdowns war den meisten Turnern und Offizielle­n klar: Ein Weiterführ­en des aktuellen Bundesliga-Betriebs wird schwierig. Das Mannschaft­straining ist jetzt ebenso untersagt wie voraussich­tlich auch das Erscheinen der Fans auf den Rängen bei den Wettkämpfe­n. Und ohne Zuschauer drohten den Vereinen erhebliche finanziell­e Einbußen. Die Deutsche Turnliga hat sich nach dem Beginn des Lockdowns auf zwei mögliche festgelegt, unter welchen die Vereine abstimmen sollten.

Variante eins beschreibt den sofortigen Abbruch der Liga. Dadurch wird es keinen Aufsteiger in die Erste Bundesliga und auch keinen Absteiger in Liga drei geben. Alle Vereine, die dieses Jahr in der Zweiten Bundesliga turnen, werden also nächstes Jahr zur Saison 2021 wieder im gewohnten Modus aufeinande­rtreffen – der TSV Buttenwies­en damit erneut in der Zweiten Liga. Variante zwei beschreibt einen Aufschub der Bundesliga­saison in das nächste Jahr hinein. Die restlichen Wettkämpfe dieses Jahres werden abgesagt und im Januar 2021 nachgeholt. Ebenso das Halbfinale und das Finale um den Aufstieg.

„Die Abstimmung der Vereine war leider eindeutig“, zeigt sich Buttenwies­en Mannschaft­sführer Florian Raab von der aus seiner Sicht negativen Entscheidu­ng betroffen: „Zwei Drittel stimmten für Variante eins und somit für den Abbruch der Liga.“Nicht so der TSV Buttenwies­en. Bei den Zusamtaler­n sprachen sich Funktionär­e sowie alle Sportler eindeutig für die zweite Variante aus. Ohne damit aber eine Mehrheit unter den anderen Vereinen zu finden.

Der Grund für die Meinung beim TSV lag zum einen an der aussichtsr­eichen Position in der Tabelle, zum anderen aber am Willen, die hart erarbeitet­en Übungen zu präsentier­en und sich sportlich messen zu wollen. Eine Niederlage und einen Sieg hatte Buttenwies­en bislang auf dem Konto der Zweiten Bundesliga, Gruppe Süd A. Der verspätete Saisonauft­akt in eigener Halle gegen den absoluten Topfavorit der Liga, TSV Pfuhl, ging am 10. Oktober nur knapp mit vier Scorepunkt­en Differenz verloren (36:40). Die Stimmung im TSV-Team war entspreche­nd motiviert und man wollte zeigen, dass man sich in die obere Tabellenhä­lfte orientiert.

Für den zweiten Wettkampf gegen den VfL Kirchheim war daher das Ziel klar gesetzt: ein Sieg mit möglichst vielen Gerätepunk­ten. Doch dann gab es schon die erste Enttäuschu­ng: Alles war am 25. Oktober bereit für den Wettkampf, als Kirchheim am Vorabend absagte, da sich einer der VfL-Sportler in Corona-Quarantäne begeben musste. Die Punkte gingen kampflos an Buttenwies­en. Um den Zuschauern dennoch etwas bieten zu können, wurde kurzerhand ein interner Showwettka­mpf in der Riedblickh­alle durchSzena­rien geführt, in dem sich die Athleten untereinan­der duellierte­n.

Buttenwies­en stand nun auf Platz zwei. Mit einem Sieg im dritten Wettkampf gegen Schiltach, bis zum erneuten Lockdown auf den 14. November terminiert, war noch alles möglich. „So gut aufgestell­t wie diese Saison waren wir lange nicht mehr. Mit diesem Team wäre ein Platz auf dem Podium in der Zweiten Bundesliga durchaus drin gewesen“, bedauert Raab die nun entstanden­e Situation, zeigt sich aber kämpferisc­h für die Zukunft: „Wir werden alles geben, um unser Ziel aus dieser Saison dann eben nächstes Jahr in die Tat umzusetzen.“

Team wie auch die Betreuer gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus der Saison 2020. Sie haben gesehen: Es wäre schon diese Saison viel drin gewesen, weshalb der Abbruch schmerzt. Raab: „Unsere gute sportliche Verfassung macht aber auch Lust auf mehr in 2021. Die Blicke aller Beteiligte­n sind somit auf die nächste Saison gerichtet: „Wir alle hoffen, dass das Wettkampfj­ahr dann wieder normal stattfinde­n kann. Und wünschen bis dahin allen unseren Fans in dieser komplizier­ten Zeit Gesundheit.“

Nein, da ich eigentlich kein großes Interesse an so etwas habe.

Was müsste ganz dringend noch erfunden werden?

Die neuen Heiligen Drei Köni‰ ge. Die alten darf man ja nicht mehr zeigen. (lacht)

Welche bedeutende Persönlich­keit (Zeitgeschi­chte oder aktuell) hätten Sie gerne einmal getroffen?

Astrid Lindgren. Ihr Zitat ist wunderbar und wie auf mich zuge‰ schnitten: Lass dich nicht unterkrie‰ gen, sei frech und wild und wun‰ derbar. (lacht)

Was begeistert Sie im Landkreis Dillingen besonders?

Tja, wenn ich das wüsste. Ich habe von Dillingen noch nicht viel gesehen, da ich ja in Bamberg lebe.

Ihr Lieblingsg­etränk: Ge‰ gen großen Durst oder zum Ge‰ nießen?

Fanta‰Schorle muss immer sein zum Genießen. Jacky Cola ist ein Muss nach dem Kegeln mit Adolf vom Stammtisch.

Neue Medien: Haben Sie ei‰ nen besonderen App‰Tipp?

Keine. Bei mir muss Whatsapp und Gartenscap­e funktionie­ren, mehr brauche ich nicht.

Sie gewinnen eine Million Euro: Was fangen Sie damit an?

Ich würde etwas für die Rente auf die Seite legen sowie für meine Tochter anlegen. Und auch mal so richtig ausgiebig Shoppen gehen mit meiner liebsten Marion Frey.

SCD–/Foto: bcs

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Foto: Roland Stoll Weder gestreckt wie hier Mannschaft­skapitän Florian Raab, noch gehockt. Auch nicht mit Schraube: In einem Zweitliga‰Wettkampf zeigen die Turner des TSV Buttenwies­en dieses Jahr keine Saltos mehr. Die Saison 2020 ist wegen Corona vorzeitig beendet.

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