„Es ist einsam“
Jede Woche auf den Fußballplatz und dort mit Besuchern und Aktiven sprechen? Das muss erst einmal pausiert werden. Der Schwennenbacher Rentner Moritz Behringer war vor Corona viel unterwegs, bis vor sechs Wochen sogar noch als Linienrichter beim Fußball. Jetzt verbringt er viel Zeit allein, geht einmal die Woche einkaufen, plaudert mit seiner Cousine, die nebenan wohnt, und kümmert sich um seinen großen Garten. „Es ist einsam, wenn man allein ist“, sagt der 81-Jährige.
Verständnis für Maskenverweigerer hat er nicht: „Wenn es einen Wert hat, dann muss es doch sein. Ich kann auch nicht bei Rot über die Kreuzung, nur, weil ich mich nicht an Regeln halten will.“Angst vor Corona hat er nicht, trotzdem nimmt er es nicht auf die leichte Schulter.
Nachdem er in den vergangenen Jahren zwei Lungenentzündungen und einen Herzinfarkt durchgestanden hat, gehört er zur Risikogruppe. „Ich halte mich an die ganzen Regeln. Wen ich es dann trotzdem kriege, dann ist es eben so“, sagt er. Impfen lassen würde er sich sofort. „Diejenigen, die demonstrieren gehen, sollten sich mal überlegen, was passiert, wenn auch die Ärzte und das Pflegepersonal ausfallen – dann sind sie die Ersten, die jammern“, meint der Senior.
Durch seine Krankenhausaufenthalte weiß er, was das Klinikpersonal leisten muss, und schätzt dessen Arbeit sehr. „Ich hoffe einfach, dass es bald vorbei ist. Ich bin einfach ein Mensch, der mit den Leuten reden und auf sie zugehen will“, sagt Behringer.