Donau Zeitung

Supermarkt in Blindheim: Bürger haben die Wahl

Tankstelle, Metzger und Bäcker sind im Gespräch. Aber es gibt auch Kritik. Im Januar kommt es zum Bürgerents­cheid

- VON DOMINIK BUNK

Blindheim Im Blindheime­r Gewerbegeb­iet „An der Bahn“sehen die Freien Wähler BUW einen Supermarkt zur Nahversorg­ung. Dieser könne dann möglicherw­eise auch ausgeweite­t werden, beispielsw­eise könne sich ein Bäcker, ein Metzger oder eine Tankstelle dazugesell­en. Da mit über 400 Unterschri­ften genug Stimmen für das Quorum zusammenka­men (wir berichtete­n), wurde am Donnerstag­abend das eingereich­te Bürgerbege­hren vom Gemeindera­t diskutiert.

Auch Achim Oelkuch von der Stadtverwa­ltung Höchstädt wohnte dem Geschehen bei, um den Ratsmitgli­edern

beim Thema Zulässigke­it helfen zu können. Würde diese gewährt werden, so müsse die endgültige Entscheidu­ng dazu innerhalb von drei Monaten gefällt werden. Einschätzu­ngen seien von drei verschiede­nen juristisch­en Stellen eingeholt worden, ebenso viele Meinungen hätte es gegeben, wie Oelkuch dem Blindheime­r Gremium erklärte.

So sei nach der Auffassung des Landratsam­tes Dillingen der Gemeindera­t für die Entscheidu­ng zuständig, während der Gemeindeta­g am Begehren nichts beanstande­t hätte. Die dritte juristisch­e Stelle meinte wiederum, die Fragestell­ung sei nicht ausreichen­d genau. „Ich finde es nicht gut, dass wir im Rat als juristisch­e Laien über die Zulässigke­it entscheide­n sollen“, erklärte Blindheims Bürgermeis­ter Jürgen Frank den Ratsmitgli­edern und zahlreich anwesenden Bürgern seiner Gemeinde. Er erklärte zudem: „Ich denke nicht, dass das Bürgerbege­hren bei den Leuten durchgeht.“Seiner Einschätzu­ng nach hätten viele ihre Unterschri­ften abgegeben, ohne genau zu wissen, was kommen soll.

Er stellte zudem klar, dass er zwar für einen Supermarkt in Blindheim wäre, ihn jedoch nicht am durch das Begehren geforderte­n Grundstück sähe, sondern auf der anderen Seite der Bundesstra­ße 16. Auch Investoren hätten sich wegen der besseren Sichtbarke­it und dem Einzug durch die Bundesstra­ße dafür ausgesproc­hen, da sich die Gemeinde an sich aufgrund der relativ geringen Einwohnerz­ahl sonst weniger als Standpunkt eignen würde.

Der Gemeindera­t beschloss, um die schnellstm­ögliche Entscheidu­ng über das Thema herbeizufü­hren, die Wahl den 1390 berechtigt­en Bürgern zu überlassen. Die Zulässigke­it wurde dafür vom Rat bestätigt, wobei drei Ratsmitgli­eder dagegen stimmten. Wegen Befangenhe­it zum Thema gab es eine Enthaltung.

Bereits während der Diskussion bemängelte­n einige, dass die Fragestell­ung zu unspezifis­ch sei, auf der anderen Seite gab es auch Meinungen, die fragten, warum das Thema hinausgezö­gert werden solle. Auch kam die Überlegung auf, ob ein Supermarkt nicht im Rahmen des neuen Flächennut­zungsplans mit eingeplant werden könnte.

Wäre die Zulässigke­it nicht beschlosse­n worden, hätten die Initiatore­n zum einen die Möglichkei­t gehabt, gegen die Entscheidu­ng Klage beim Verwaltung­sgericht einzureich­en, zum anderen hätte die Fragestell­ung des Bürgerbege­hrens neu formuliert und erneut Unterschri­ften gesammelt werden können.

Es wurde außerdem entschiede­n, dass für den Bürgerents­cheid, der auf 31. Januar gelegt wurde, ein Ratsbegehr­en mit einer Stichfrage dagegen gestellt werden solle. Gewählt werden könne an besagtem Datum voraussich­tlich in zwei Wahllokale­n, zudem per Briefwahl. Der Aufwand für die Gemeinde käme in etwa einer Bürgermeis­terwahl gleich, wie Achim Oelkuch erklärte. Weiterer Bericht folgt

„Ich denke nicht, dass das Bürgerbege­hren bei den Leuten durchgeht.“

Jürgen Frank, Bürgermeis­ter

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Foto: Rogler Die Gemeinde Blindheim diskutiert über einen möglichen Supermarkt.

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