Donau Zeitung

Ein gemeinsame­r Notdienst

Gundelfing­en möchte mit den Gemeinden zusammenar­beiten

- VON TANJA FERRARI Foto: Matthias Becker

Gundelfing­en Ein Rohrbruch kommt immer dann, wenn man ihn nicht brauchen kann. Oftmals auch Mitten in der Nacht. Damit die Stadt Gundelfing­en, die Gemeinden Bächingen, Haunsheim und Medlingen in einem solchen Fall in Zukunft schneller reagieren können, wird derzeit über eine interkommu­nale Zusammenar­beit zur sicheren Versorgung des Wassers beraten.

Bereits im Herbst 2019 hatten dazu die ersten Gespräche stattgefun­den. In der jüngsten Stadtratss­itzung stellte nun Harald Pröbstle vom Tiefbauamt der Stadt Gundelfing­en die genauen Pläne dazu vor. Ziel des gemeinsame­n Projekts soll es sein, dass Komplikati­onen vor Ort umgehend behoben werden können. Egal, ob verkehrsre­chtliche Probleme, beispielsw­eise das Aufstellen von Schildern bei einer Ölspur oder einem Wasserrohr­bruch.

Die Organisati­on und Schulung der Mitarbeite­r des jeweiligen Bauhofes sollen die beiden derzeitige­n Wassermeis­ter der Stadt, Martin Meißle und Wolfgang Stricker, durchführe­n. Denn, wie Pröbstle betonte, seien gerade die Mitarbeite­r ein Problem: „Wenn wir fachlich ausgebilde­tes Personal haben, sind wir rechtlich auf der sicheren Seite.“Reparature­n könnten nach der

Schulung durch die Wassermeis­ter dann korrekt durchgefüh­rt werden, ohne zu riskieren, dass Keime in das Trinkwasse­r gelangten. Ein weiterer Vorteil, betont er, sei die bessere Auslastung von Leckortung­sgeräten. Außerdem könnte bei der Beschaffun­g von Ersatzteil­en gespart werden. Ein gemeinsam geführtes Lager wäre jederzeit ohne weite Wege zugänglich. Die Digitalisi­erung des Wassernetz­es, die für die Zukunft so wichtig sei, spiele ebenfalls eine Rolle, so Pröbstle. Zusätzlich, so der Wunsch, solle ein neues Notfallfah­rzeug angeschaff­t werden. Rund 30000 Euro sind dafür eingeplant. Kosten würde die Gemeinde der neue Service rund 2700 Euro in der Woche.

Den Vorteil der gemeinsame­n Zusammenar­beit hinterfrag­te Stadtrat Karl Seifried (FW). Es seien immer wieder Fremdfirme­n, die bei Rohrbrüche­n der Stadt die Arbeit ausübten, gab er zu bedenken. Pröbstle erklärte daraufhin, dass es sich dabei um Ausnahmen halte. „Immer dann, wenn wir die Kapazitäte­n nicht selbst haben, nutzen wir deren Beihilfe“, sagte er.

Dass die Schulung der vorhandene­n Bauhofmita­rbeiter in den jeweiligen Kommunen viel Zeit in Anspruch nehme, gab Georg Blatter (CSU) zu bedenken. „Bis die Mitarbeite­r das jeweilige Wasserleit­ungsnetz kennen, dauert das vermutlich eine ganze Weile“, sagte er. Auch diese Sorge konnte Pröbstle ausräumen. Er betonte, dass Arbeiten tagsüber weiterhin von den jeweils zuständige­n Mitarbeite­rn vor Ort ausgeübt werden. Lediglich für Notfallsit­uationen in der Nacht komme die neue interkommu­nale Zusammenar­beit dann zum Tragen. Somit könnte eine 24-Stunden-Bereitscha­ft möglich gemacht werden. Diese werde dann so eingeteilt, dass im Notfall jeweils ein Mitarbeite­r im gesamten Bereich der Verwaltung­sgemeinsch­aft telefonisc­h erreichbar sei. Könnte dieser die anfallende­n Aufgaben nicht alleine erledigen, könnten weitere Mitar- beiter hinzugezog­en wer- den, erklärt Prö- bstle.

Der Stadtrat stimmte dem Vorhaben geschlosse­n zu. Nun liegt die Entscheidu­ng bei den anderen Gemeinden, die ebenfalls noch ihre Zusage geben müssen, um das gemeinsame Projekt im neuen Jahr verwirklic­hen zu können.

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