Harter Winter für Obdachlose
Wie Corona die Lage zusätzlich verschärft
München Die Koordinationsstelle Wohnungslosenhilfe Bayern warnt vor finanziellen Engpässen bei der Versorgung von Wohnungs- und Obdachlosen. „Durch die Hygienemaßnahmen kommen hohe Mehrkosten auf die Kommunen zu. Und das, wo die finanzielle Belastung vor Corona schon hoch war“, sagte Jörn Scheuermann von der Koordinationsstelle Südbayern in München. Er fordert deshalb Hilfe von Bund und Ländern. Die Mehrkosten entstehen laut Scheuermann dadurch, dass zusätzliche Räume für den Übernachtungsschutz angemietet werden, um die Abstandsregeln einhalten zu können. In München, Nürnberg, Regensburg und Würzburg wurden bereits die Unterkunftsmöglichkeiten erweitert, um ausreichende Übernachtungsmöglichkeiten vorhalten zu können.
Beim Sozialreferat der Stadt München schätzt man die Situation für Obdachlose diesen Winter als schwieriger ein als in den letzten Jahren. „Aufgrund des Lockdowns sind weniger Menschen unterwegs und das Betteln oder Pfandflaschen sammeln ist erschwert. Es fallen momentan auch Verdienstmöglichkeiten als Tagelöhner zum Beispiel in der Gastronomie oder im Hotelgewerbe weg“, sagte Hedwig Thomalla.