Im Wasser ist sie in ihrem Element
Schwimmerin Birgit Mauermayer von der SSV Höchstädt gewann zweimal die Wahl zur „Sportlerin des Jahres“im Landkreis Dillingen. Wann und wie oft die 52-Jährige aus Unterliezheim in ihrer Freizeit in einen Baggersee springt
Durch ihre sportlichen Erfolge standen sie einst im Rampenlicht, ehe es nach Beendigung ihrer Karriere ruhiger um sie geworden ist. In unserer Serie „Was macht eigentlich …?“zeigen wir auf, was die ehemaligen Siegertypen heute machen und was sie noch mit dem Sport verbindet. So wie die ehemalige Schwimmerin von der SSV Höchstädt Birgit Mauermayer. Sie wurde 1984 erste „Sportlerin des Jahres“im Landkreis Dillingen.
Sie bestritt 1992 ihre letzten Wettkämpfe auf regionaler Ebene, während Franziska van Almsick im gleichen Jahr die internationale Fachwelt bei den Olympischen Sommerspielen in Barcelona mit dem Gewinn der Silbermedaille über 200 Meter Freistil überraschte. Doch mit der in Ost-Berlin geborenen Grande Dame des deutschen Schwimmsports lässt sich Birgit Mauermayer natürlich nicht vergleichen. Und dennoch ist die in Unterliezheim wohnende Grundschullehrerin, die seit einigen Jahren als Ausbildung-Seminarleiterin für Lehramtsanwärter Referendare und Referendarinnen betreut, immer dann voll in ihrem Element, wenn es um das kühle Nass geht. Auch mit 52 Jahren springt die Mutter von zwei Kindern (19 und 13 Jahre alt) in den Monaten April bis Oktober fünf- bis sechsmal pro Woche in einen Baggersee im Landkreis, wo sie dann zusammen mit einer Freundin eine knappe Stunde lang ihrem
Lieblingshobby nachkommt. Neben dem Schwimmen gehören Besuche im Fitnessstudio („wegen meines Rückens“) und Spaziergänge rund um ihren Heimatort zu den weiteren Freizeitaktivitäten einer Frau, die zum Entspannen auch gerne ein Buch liest. Seit 1. Mai dieses Jahres ist Birgit Mauermayer Mitglied im neu gewählten Gemeinderat von Lutzingen.
Dass eine ehemalige Sportlerin als Kommunalpolitikerin auch darauf schaut, wie es um die SportstättenInfrastruktur in der Region bestellt ist, kann sie nicht verhehlen. Vor allem, was den Erhalt von Schwimmhallen anbelangt. Dabei bedauert Mauermayer, dass zum Beispiel das
im gar nicht so weit entfernten Mönchsdeggingen vor einigen Jahren geschlossen wurde. In ihrer Zeit als aktive Schwimmerin ist sie des Öfteren mit ihren Teamkolleginnen der SSV Höchstädt zum Training in den Nachbarlandkreis Donau-Ries gefahren. Die meisten Bahnen hat die in Augsburg geborene Schwimmerin allerdings beim Training im Höchstädter Hallenbad zurückgelegt. „Im Sommer sind wir auch oft im Dillinger Eichwaldbad gewesen“, blickt Birgit Mauermayer auf eine Zeit zurück, in der sie vor allem ihr Vater Erwin als Übungsleiter auf Trab gehalten habe. Dass die Schwimmabteilung der SSV Höchstädt in den 1980er- und 1990er-Jahren so erfolgreich war, lag in erster Linie am umtriebigen Spartenleiter Wolfgang Eder. Noch heute ist Eder im Amt, lobt Birgit Mauermayer dessen unermüdliches Engagement.
50 bis 60 Kinder und Jugendliche gehörten zu der aktiven Zeit der Unterliezheimerin der damaligen Höchstädter Leistungsgruppe an. Kein Wunder, dass sich insbesondere auf schwäbischer Ebene immer wieder Erfolge einstellten. So auch bei Birgit Mauermayer, die freilich erst nachschauen müsste, wie viele Einzel- und Mannschaftstitel sie insgesamt eingeschwommen hat. Etliche Teilnahmen gab es für sie auch bei bayerischen MeisterschafHallenbad ten. „Eine Medaille, so glaube ich, habe ich da nicht gewonnen, vierte und fünfte Plätze waren aber schon dabei“, lächelt die erste „Sportlerin des Jahres“im Landkreis Dillingen.
Als Birgit Mauermayer 1984 bei den Wahlen, die von unserer Zeitung durchgeführt wurden, zu den vorgeschlagenen Kandidatinnen zählte, war sie gerade einmal 16 Jahre alt. Mit einem Sieg hatte sie nie und nimmer gerechnet. Als es dann überraschenderweise doch Platz eins geworden ist, sei sie schon ein wenig stolz gewesen. Sechs Jahre später gelang es der inzwischen jungen Frau abermals, die meisten Stimmen bei der Sportlerwahl auf sich zu ziehen. „Das hat mich erneut stolz gemacht“, gesteht Birgit Mauermayer drei Jahrzehnte hinterher.
Nicht nur schnelle Zeiten und diverse Erfolge waren für die Schwimmerin während ihrer aktiven Zeit ein Kriterium, weshalb sie so gerne ins Wasser gesprungen ist. „Die sozialen Kontakte mit all den Leuten im Verein waren mir genauso wichtig“, verrät Birgit Mauermayer. Am liebsten sei sie in den SchmetterlingDisziplinen an den Start gegangen. Aber auch beim Brust-, Rückenund Kraulschwimmen gab sie durchaus eine gute Figur ab.
Schwimmen, so die Pädagogin, müsse man bereits in jungen Jahren erlernen. Eltern empfiehlt Mauermayer, ihre Kinder bereits im Vorschulalter unbedingt zu einem Kurs anzumelden. Wohl wissend, dass dies nicht immer einfach ist, zumal es nicht in jeder Kommune ein Hallenoder ein Freibad gibt. Da hat es eine Franziska van Almsick als gebürtige Berlinerin natürlich etwas einfacher gehabt …
Was macht eigentlich…