Donau Zeitung

Einkaufen ist blöd

- Redaktion@donau‰zeitung.de

EHELIOS s gibt Menschen, die gerne einkaufen gehen, Frauen wie Männer. Glückwunsc­h. Ich mag es nicht. Egal, ob Klamotten, Bücher oder Lebensmitt­el, es macht mir überhaupt gar keinen Spaß.

In der Corona-Pandemie hat das Problem neue Dimensione­n bekommen, denn inzwischen kaufe ich für mehrere Haushalte ein. Anfangs habe ich mich mit Angaben wie „Du weißt schon“zufriedeng­egeben. Aber lokal einkaufen verliert jeden ökologisch­en Wert, wenn man aufgrund solcher vagen Angaben mehrmals hin- und herfahren muss, bis alles passt. Ich habe mir Zettel geschriebe­n. Damit ich auch finde, was ich suche, wurden mir besondere Standorte im Supermarkt aufgemalt. Bestimmte Produkte fotografie­re ich längst mit dem Handy ab. Es reicht nie. Zuletzt hatte ich das richtige Mineralwas­ser vom richtigen Hersteller mit der richtigen Spritzigke­it und der passenden Liter-Menge pro Flasche. Bei den armen Quarantäne­rn hat sich dann herausgest­ellt, dass statt des Schraubver­schlusses ein Kronkorken auf den Flaschen ist. Jetzt hole ich nur noch bestellte Ware ab. Wie früher als Kind. Das ist etwas demütigend. Nein, Einkaufen macht mir wirklich überhaupt keinen Spaß.

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