Einkaufen ist blöd
EHELIOS s gibt Menschen, die gerne einkaufen gehen, Frauen wie Männer. Glückwunsch. Ich mag es nicht. Egal, ob Klamotten, Bücher oder Lebensmittel, es macht mir überhaupt gar keinen Spaß.
In der Corona-Pandemie hat das Problem neue Dimensionen bekommen, denn inzwischen kaufe ich für mehrere Haushalte ein. Anfangs habe ich mich mit Angaben wie „Du weißt schon“zufriedengegeben. Aber lokal einkaufen verliert jeden ökologischen Wert, wenn man aufgrund solcher vagen Angaben mehrmals hin- und herfahren muss, bis alles passt. Ich habe mir Zettel geschrieben. Damit ich auch finde, was ich suche, wurden mir besondere Standorte im Supermarkt aufgemalt. Bestimmte Produkte fotografiere ich längst mit dem Handy ab. Es reicht nie. Zuletzt hatte ich das richtige Mineralwasser vom richtigen Hersteller mit der richtigen Spritzigkeit und der passenden Liter-Menge pro Flasche. Bei den armen Quarantänern hat sich dann herausgestellt, dass statt des Schraubverschlusses ein Kronkorken auf den Flaschen ist. Jetzt hole ich nur noch bestellte Ware ab. Wie früher als Kind. Das ist etwas demütigend. Nein, Einkaufen macht mir wirklich überhaupt keinen Spaß.