Grünes Licht für die Formel E
Die elektrische Rennserie startet am Freitag in Saudi-Arabien in ihre neue Saison, erstmals findet sie als offizielle WM statt. Was die deutschen Hersteller erwarten
Augsburg René Rast ist umgestiegen. Raus aus dem Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM), hinein in die Formel E. Er hat die DTM als Meister verlassen. Rast kennt sich also bestens mit dem TourenwagenRennsport aus. Nun versucht er sich im Formel-Sport, was an sich schon eine große Umstellung ist. Der 34-Jährige wagt sich aber gleich auch noch an die elektrische Variante ran. An die Formel E, die mit zwei Flutlicht-Rennen von Freitag an in Saudi-Arabien in die neue Saison startet. Insgesamt stehen bislang sechs Renntermine fest.
Es ist das siebte Jahr für die Formel E, und erstmals darf sie sich als offizielle Weltmeisterschaft fühlen. Diesen Status hat ihr der Automobilverband Fia verliehen. Das hebt die Bedeutung der Rennserie noch weiter. 24 Fahrer in zwölf Teams werden am Start sein. Darunter bekannte Namen wie Rast oder sein Audi-Teamkollege Lucas di Grassi oder die ehemaligen Formel-1-Fahrer Stoffel Vandoorne (Mercedes) und Pascal Wehrlein (Porsche).
Es wird in dieser siebten Saison auch ein Titelkampf der deutschen Premiumhersteller werden. Audi geht in seine letzte Saison in der Formel E, danach steht der Wechsel mit einem vollelektrischen Auto in den Rallyesport mit der Rallye Dakar an. Mercedes und Porsche haben sich noch nicht zu ihren zukünftigen Plänen geäußert, es ist jedoch davon auszugehen, dass sie noch mindestens eine weitere Saison anhängen werden. Mercedes geht erst in die zweite Saison in der Formel E, hat aber im vergangenen Jahr Gefallen an der Rennserie gefunden.
Hinter uns liegt eine herausfordernde und vor allem auch lehrreiche Debütsaison, daran besteht kein Zweifel. Jetzt müssen wir versuchen, diesen Schwung in die neue Saison mitzunehmen“, sagte Mercedes-Teamchef Ian James.
Für Audi besteht kein Zweifel daran, dass der Abschied mit vielen Siegen und im Idealfall dem WMTitel versüßt werden soll. „Wir gehen in jede Saison mit dem klaren Ziel, Rennen zu gewinnen“, sagt Julius Seebach, Geschäftsführer der Audi Sport GmbH. Zumal die Vorbereitungen diesmal noch intensiver als zuvor waren. Audi entwickelte einen völlig neuen Antriebsstrang für die Abschiedssaison.
Audis letzte Teilnahme ist zugleich Rasts erste komplette Saison. Er hatte 2020 in Berlin ausgeholfen und mit einem dritten Rang überrascht. „Wir waren in den vergangenen Monaten immer wieder testen und haben viele Stunden im Simulator verbracht – jetzt wird es Zeit, dass es im Wettkampf auf die richtige Rennstrecke geht“, sagt Rast, der sich 2021 ausschließlich auf die Formel E konzentriert.