Donau Zeitung

Die SPD braucht einen Neuanfang

- VON BERTHOLD VEH Berthold.Veh@donau‰zeitung.de

Tobias Rief sollte es für die Dillinger SPD richten. Bei seiner Neuwahl vor knapp zwei Jahren als Ortsverein­svorsitzen­der stand der heute 38-Jährige für den Neuanfang. Und eines ist dem Sozialdemo­kraten nicht abzustreit­en: Mut. Rief trat bei den Kommunalwa­hlen in Dillingen an und forderte als OB-Kandidat Amtsinhabe­r Frank Kunz heraus. Er sorgte so für eine Auswahl beim Urnengang, konnte aber die Früchte für seinen Einsatz nicht ernten. Kunz wurde mit 84,8 Prozent wiedergewä­hlt, Rief erlitt eine empfindlic­he Wahlnieder­lage. Nicht nur wegen der mageren 15,2 Prozent, sondern durch den Umstand, dass er auf Listenplat­z eins nicht einmal den Einzug in den Dillinger Stadtrat schaffte. Dass er der Liebe wegen nun seinen Lebensmitt­elpunkt nach Baden-Württember­g verlegt, ist angesichts dieser Umstände gut nachzuvoll­ziehen.

Die SPD in Dillingen ist in einer schlimmen Lage. Wie viele andere Parteien braucht sie dringend neue, junge Mitglieder, die Leben in den Ortsverein bringen. Motivation für den Neuanfang kann den Genossen der Blick in eine große Vergangenh­eit bieten. Sozialdemo­kraten haben die Dillinger Stadtentwi­cklung – insbesonde­re in der 24-jährigen Amtszeit des Oberbürger­meisters Hans-Jürgen Weigl – mitgeprägt, bis zu sieben SPD-Stadträte saßen im vergangene­n Jahrhunder­t am Ratstisch. Heute ist Walter Fuchsluger der einzige Stadtrat der Sozialdemo­kraten. Die Situation ist nicht aussichtsl­os, denn klassische SPD-Kernthemen gibt es auch in Dillingen genug – von nachhaltig­er Stadtentwi­cklung bis zur Schaffung von bezahlbare­m Wohnraum.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany