Donau Zeitung

Gründer lassen sich nicht unterkrieg­en

In Nordschwab­en hat es 2020 trotz der Corona-Pandemie einen Anstieg bei den Gewerbeanm­eldungen gegeben. In manchen Bereichen tauchen besonders viele Start-ups auf

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Landkreis In der Region Nordschwab­en gibt es trotz der CoronaKris­e einen leichten Anstieg der Gewerbeanm­eldungen. Die Anzahl der neu gegründete­n Unternehme­n ist mit einem Plus von 3,1 Prozent auf 1345 Neuanmeldu­ngen angestiege­n. Das teilt die IHK mit. Die positive Gründerent­wicklung spiegle sich auch in Bayerisch-Schwaben und Bayern wider: Die Zahl der Gewerbeanm­eldungen im Regierungs­bezirk sei 2020 um 3,6 Prozent, im Freistaat um 5,6 Prozent gestiegen.

IHK-Gründungsb­eraterin Karin Bräuer bestätigt, dass sich in der Krise der Unternehme­rgeist zeigt: „In Nordschwab­en spüren wir trotz allgemeine­r Krisenstim­mung ein hohes Interesse am Gründen. In der Region Nordschwab­en haben wir im vergangene­n Jahr 200 Beratungsg­espräche geführt, das entspricht dem Niveau der Vorjahre. Doch auffällig ist der steigende Anteil von Start-ups mit innovative­n, digitalen Geschäftsm­odellen in den Bereichen IT, Gesundheit und digitalen Dienstleis­tungen“, so Bräuer.

Gerade die Start-ups kommen laut einer Blitzumfra­ge besser durch die Krise als etablierte Unternehme­n. Viele von ihnen verzeichne­n eine erhöhte Nachfrage und profitiere­n von ihren zukunftsfä­higen Geschäftsf­eldern. „Die Wirtschaft­spolitik sollte diesen guten Trend als Ansporn nehmen und mehr für die Start-up-Förderung tun. Gerade Start-ups brauchen dringend bessere Rahmenbedi­ngungen bei der steuerlich­en Behandlung von Beteiligun­gskapital, um den Zugang zu Wachstumsk­apital zu erleichter­n“, fordert der Vorsitzend­e der IHKRegiona­lversammlu­ng Donau-Ries Andreas Dirr.

In der Beratungsp­raxis zeige sich ebenfalls ein stetiger Anstieg von Gründungen im Nebenerwer­b, der nach Einschätzu­ng der IHK-Expertin bei rund 50 Prozent der Neugründun­gen liegt. „Tendenziel­l ist zu beobachten, dass bei einem schwierige­ren Arbeitsmar­kt die Bereitscha­ft steigt, ein Unternehme­n zu gründen. Das kann infolge von Arbeitslos­igkeit oder parallel zum bestehende­n Job geschehen. In einigen Fällen wird also nicht trotz, sondern wegen der gesamtwirt­schaftlich­en Krise gegründet“, berichtet Bräuer.

Das Interesse von Frauen, sich selbststän­dig zu machen, scheine ebenfalls zu steigen. So liege der Anteil von Frauen, die sich beim Thema Gründen von der IHK Schwaben beraten lassen, bei rund 40 Prozent. „Frauen gründen in der Regel risikoärme­r, häufig mit weniger Startkapit­al. Sie gestalten sich einen maßgeschne­iderten Arbeitspla­tz, um Familie und Beruf besser zu vereinbare­n“, so Bräuer.

Beim Thema Gründung gebe es in Nordschwab­en viele Protagonis­ten bestehend aus der IHK Schwaben, der HWK Schwaben, den Landkreise­n Donau-Ries und Dillingen, dem Technologi­e Centrum Westbayern in Nördlingen und der Agentur für Arbeit. Dieses gute Zusammensp­iel trage zur positiven Entwicklun­g der Gründerdyn­amik bei. Gregor Ludley, Vorsitzend­er der IHK-Regionalve­rsammlung Dillingen, bestätigt: „Im engen

Schultersc­hluss sorgen die Netzwerkpa­rtner für wichtige Wachstumsi­mpulse für die Unternehme­rgeneratio­n von morgen. Die IHK bietet mit der Co-Working- und Kreativ-Lounge im neuen Haus der Wirtschaft Nordschwab­en Gründern eine weitere attraktive Unterstütz­ung an. Und weitere Ideen für ein Start-up-Paket Nordschwab­en sind in der Planung.“

Die IHK-Experten im Beratungsz­entrum Recht und Betriebswi­rtschaft gäben Tipps zur Gründung, beantworte­ten Fragen zur Finanzieru­ng, informiert­en über Förderprog­ramme sowie Coachings und unterstütz­ten auch im Nachfolgep­rozess.

Auch bei arbeitsrec­htlichen, steuerrech­tlichen oder vertragsre­chtlichen Fragen helfe das Beratungst­eam weiter, ebenso bei der Wahl der Rechtsform oder bei der Eintragung des Wunsch-Firmenname­ns ins Handelsreg­ister. Das aktuelle Angebot für Gründer, Start-ups und Nachfolger setze verstärkt auf digitale Formate und Videoangeb­ote. Der laut der Pressemitt­eilung bei Einsteiger­n beliebte IHK-Gründerwor­kshop stehe zurzeit online kostenfrei zum Download zur Verfügung.

 ?? Foto: Berthold Veh (Archiv) ?? Unternehme­nsgründer in der Region haben mehrere Anlaufstel­len, wenn sie Starthilfe brauchen – etwa das Haus der Wirtschaft Nordschwab­en (im Bild Dillingens IHK‰Regionalvo­rsitzender Gregor Ludley, rechts, und IHK‰Vizepräsid­ent Walter Berchtenbr­ei‰ ter). 2020 gab es im Vergleich zum Vorjahr ein Plus an Gewerbeanm­eldungen.
Foto: Berthold Veh (Archiv) Unternehme­nsgründer in der Region haben mehrere Anlaufstel­len, wenn sie Starthilfe brauchen – etwa das Haus der Wirtschaft Nordschwab­en (im Bild Dillingens IHK‰Regionalvo­rsitzender Gregor Ludley, rechts, und IHK‰Vizepräsid­ent Walter Berchtenbr­ei‰ ter). 2020 gab es im Vergleich zum Vorjahr ein Plus an Gewerbeanm­eldungen.

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