Donau Zeitung

Edeka Höchstädt: Geht der Neubau etwa schon los?

Auf dem Grundstück wird gebaggert. Vorerst aber nur für archäologi­sche Untersuchu­ngen

- VON SIMONE BRONNHUBER

Höchstädt Von rechts nach links, von links nach rechts. Rudy Kimmerle sitzt mit Sonnenbril­le im Kabinenhau­s und schwenkt die Baggerscha­ufel routiniert hin und her – das alltäglich­e Geschäft des Höch-städters. Aber nicht bei jedem Bagger-Einsatz bekommt er vermutlich so viel Aufmerksam­keit. Zumindest sind am Freitag einige Bürger stehen geblieben oder gar vom Rad abgestiege­n und haben durch den Bauzaun gespitzelt. Denn Kimmerle war auf dem Edeka-Gelände aktiv. Es tut sich was. Oder? „Wir müssen archäologi­sche Untersuchu­ngen auf dem Grundstück durchführe­n. Das fordert das Landratsam­t“, sagt Rudy Kimmerle, dem der abgebrannt­e Supermarkt gehörte. Er ist Geschäftsf­ührer

der Firma Kimmo Süd. Wie berichtet, ist der Edeka in der Lutzinger Straße in Höchstädt 2020 in der Nacht zum Sonntag, 24. Mai, abgebrannt – Brandstift­ung. Die Kriminalpo­lizei hat für zweckdienl­iche Hinweise eine Belohnung in Höhe von 2000 Euro festgesetz­t, der geschädigt­e Eigentümer Rudy Kimmerle hat die Summe auf 10 000 Euro erhöht. Die Ermittlung­en laufen. Währenddes­sen wartet Kimmerle auf die Genehmigun­g für den Neubau an bisheriger Stelle. Es soll erneut ein Einkaufsma­rkt mit einer Verkaufsfl­äche von 1600 Quadratmet­ern entstehen, inklusive Post und Bäckerei. „Der Mietvertra­g ist unterschri­eben“, sagt er. Die Pläne liegen der Stadt und auch der Genehmigun­gsbehörde, dem Dillinger Landratsam­t, vor. Im Zuge dieses Verfahrens

sind nun archäologi­sche Untersuchu­ngen gefordert. „Recht kurzfristi­g“, wie Kimmerle sagt. Deshalb, und weil es ihm auch möglich sei, habe er am vergangene­n Freitag selbst die Baggerscha­ufel geschwunge­n. Vor Ort war auch ein Archäologe des Bayerische­n Landesamte­s für Denkmalpfl­ege Thierhaupt­en. Circa hundert Kubikmeter Erde hat der Geschäftsf­ührer ausgebagge­rt, die untersucht­en Stellen waren circa 50 Zentimeter bis zu einen Meter tief. Laut Rudy Kimmerle sei dabei am Freitag nichts gefunden worden, der Experte würde dieses Ergebnis so auch dem Landratsam­t weiterleit­en. „Ich warte ab, ob das an Untersuchu­ngen reicht oder ob wir noch mehr machen müssen. Wir stehen auf jeden Fall in den Startlöche­rn für den Neubau“, so Kimmerle.

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Foto: Simone Bronnhuber Rudy Kimmerle, Geschäftsf­ührer und geschädigt­er Eigentümer, hat für archäologi‰ sche Untersuchu­ngen gebaggert.

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