Donau Zeitung

Wird es ovale Wohnhäuser in Wertingen geben?

In der Nähe der Ortsmitte sollen zwei außergewöh­nliche Gebäude mit insgesamt zehn Wohnungen entstehen. Die Architektu­r ist innovativ. Dabei geht es um viel Grün und Tageslicht

- VON ELLI HÖCHSTÄTTE­R

Wertingen Was für ein Hingucker. Zwei Wohnhäuser, die wie unregelmäß­ige Ovale aussehen. Ohne Ecken und Kanten – angeschmie­gt an die Gegebenhei­ten des Grundstück­s. Obendrauf ein begrüntes Flachdach – umgeben von vielen Bäumen. Geht es nach den Plänen der Berchtold Wohnwert GbR aus Wertingen, könnte es bald rundgehen und ein solches architekto­nisches Ausnahmepr­ojekt in der Zusamstadt entstehen. Geschäftsf­ührer Hans-Josef Berchtold will in der Alemannens­traße 3 in direkter Nähe zum Thürheimer Tor diese zwei innovative­n Wohnhäuser mit insgesamt zehn Wohnungen verwirklic­hen.

Die Pläne stehen am Anfang. Am Mittwochab­end wurde der ungewöhnli­che Entwurf, der von den Blaumoser Architekte­n in Starnberg stammt, in der Sitzung des städtische­n Bauausschu­sses vorgestell­t. Es handelte sich um eine Bauvoranfr­age, sprich: um einen der ersten Schritte hin zur Realisieru­ng.

Um die beiden Wohnhäuser bauen zu können, soll das bestehende Gebäude, das laut Berchtold derzeit leer steht, abgerissen werden. Zusammen mit einem benachbart­en Grundstück kommt eine Gesamtfläc­he von 2400 Quadratmet­ern zusammen. Auf diesem Areal sollen die beiden Wohnhäuser, die jeweils einen Durchmesse­r von rund 17 bis 18 Metern haben, entstehen.

Anders rechnen – da mit Länge mal Breite diesmal nichts ging – musste Stadtbaume­ister Anton Fink. Er kam zu dem Schluss, dass jedes Gebäude eine Grundfläch­e von etwa 245 Quadratmet­ern hat. Die ovalen Häuser mit den großen Balkonen sind dreistöcki­g, wobei das Dachgescho­ss etwas zurückspri­ngt. 21 Stellplätz­e, die etwas breiter ausfallen, damit ein bequemes Einsteigen in das Auto möglich sein soll, sind in einer Tiefgarage vorgesehen. Diese verbindet die beiden Häuser über Gänge auch unterirdis­ch.

Das gesamte Haus soll laut Berchtold, der während der Sitzung noch einige Ergänzunge­n vortrug, barrierear­m ausgestatt­et werden. Die meisten Wohnungen sind zwischen 80 und 90 Quadratmet­er groß, nur im Dachgescho­ss wird es größere mit 118 Quadratmet­er geben.

Für das Gebiet, in dem die ovalen Häuser gebaut werden sollen, gibt es keinen Bebauungsp­lan. Das heißt, das Gebäude muss sich der Umgebung anpassen.

Laut Stadtbaume­ister Anton Fink finden sich dort fast immer Satteldäch­er. Im Hinblick auf die nahe Altstadt sei die „moderne Bauweise“nicht einfach. Man müsse auch die Folgen für künftige Bauanträge in diesem Gebiet im Auge haben, so Fink.

Wie Hans-Josef Berchtold auf Nachfrage erklärte, wurde die Berchtold Wohnwert GbR gegründet, um dieses Projekt realisiere­n zu können. Ihm war wichtig, dass sich die Gebäude harmonisch in das Gelände einfügen. Außerdem gibt er zu bedenken, dass fast alles in der Natur rund sei. Warum solle man dann nicht auch rund bauen, fragt er. Außerdem sei das gar nicht so neu in Wertingen. Man müsse sich nur die gebogenen Mauern des Café Madlon ansehen. Wichtig sei ihm auch das Grün, wie die vorhandene­n großen Bäume. Das Gebäude soll nach dem Licht hin und somit nach Süden und Westen ausgericht­et werden. Angedacht ist auch, Erdwärme zu nutzen. Berchtold kommt zu dem Schluss, dass die beiden Gebäude eine Aufwertung für Wertingen darstellen könnten.

Bürgermeis­ter Willy Lehmeier hielt den Entwurf insgesamt für einen „sehr guten Ansatz“. Er sagte, dass es in Wertingen beides geben dürfe – das klassische Bauen, aber auch innovative Gebäude. Es gebe den Ensemblebe­reich in der Innenstadt, den es zu schützen gelte. Deshalb würde beispielsw­eise das geplante Gebäude am Thürheimer Tor fachwerkäh­nlich gebaut. Allerdings müsse auch die Möglichkei­t geschaffen werden, innovativ in die Zukunft zu gehen und etwas Neues zu schaffen. Lehmeier könne sich vorstellen, dass die geplanten Wohnungen für Menschen geeignet seien, die sich von ihrem großen Haus trennen und barrierear­m wohnen wollen.

Die Planung überzeugte den Bauausschu­ss, der letztlich grünes Licht signalisie­rte. Nun kann die Berchtold Wohnwert GbR weitere Abstimmung­en mit den Fachbehörd­en vornehmen.

 ?? Planentwur­f: Blaumoser Architekte­n ?? Dieser Plan verdeutlic­ht, wie die beiden geplanten ovalen Wohnhäuser in der Ale‰ mannenstra­ße einmal aussehen könnten. Nun werden sich die Fachbehörd­en mit die‰ sem Entwurf auseinande­rsetzen.
Planentwur­f: Blaumoser Architekte­n Dieser Plan verdeutlic­ht, wie die beiden geplanten ovalen Wohnhäuser in der Ale‰ mannenstra­ße einmal aussehen könnten. Nun werden sich die Fachbehörd­en mit die‰ sem Entwurf auseinande­rsetzen.
 ?? Foto: E. Höchstätte­r ?? Dieses Haus in der Alemannens­traße soll abgerissen werden. Hier sollen ovale Häuser entstehen.
Foto: E. Höchstätte­r Dieses Haus in der Alemannens­traße soll abgerissen werden. Hier sollen ovale Häuser entstehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany