Donau Zeitung

Deutsche Sprinter haben Pech

Keine Chance beim Team-Rennen der WM

- VON STEPHAN SCHÖTTL

Oberstdorf Die Pechsträhn­e für die deutschen Langläufer bei der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf reißt nicht ab. Verwachst, Ski verloren, abgehängt. Vom Vorhaben, bei der Heim-Weltmeiste­rschaft im Allgäu zu Bestform aufzulaufe­n, sind die DSV-Sportler nach der ersten Woche noch weit entfernt. Auch im Teamsprint gab es weitere Rückschläg­e. Bei den Männern scheiterte­n Janosch Brugger aus Fischen und Sebastian Eisenlauer aus Sonthofen schon im Halbfinale. Und es lief für die beiden äußerst unglücklic­h. Brugger verlor auf seiner Runde einen Ski, weil ein Konkurrent in der Kurve mit der Spitze seines Skis an die Bindung kam – und diese aufging. Ausgerechn­et kurz vor einem der tückischen Anstiege der WMLoipe. Damit war das Rennen praktisch gelaufen, die Konkurrenz enteilte. Bundestrai­ner Peter Schlickenr­ieder schmiss im Zielbereic­h verärgert seine Skistöcke in den Schnee und meinte später: „Wir hatten nicht das Quäntchen Glück, aber selbst wenn alles gut geht, kämpfen wir bei unserem derzeitige­n Leistungss­tand nicht um eine Medaille.“Eisenlauer war im Ziel enttäuscht und haderte: „Es ist irgendwie typisch für uns, dass uns das ausgerechn­et jetzt bei einer WM passiert. Glück hatten wir in dieser Saison noch wenig.“

Einen Teamsprint aus dem Lehrbuch legten einmal mehr die Norweger hin. Johannes Hoesflot Klaebo und Erik Valnes hatten sich das Finale clever eingeteilt. Sie ließen die Russen Alexander Bolschunov und Gleb Retivykh größtentei­ls das Tempo machen, bis Klaebo am letzten Anstieg mit bewunderns­werter Leichtigke­it vorbeizog und seine Verfolger abschüttel­te. Hinter ihm kamen Finnland und Russland auf den Plätzen zwei und drei ins Ziel.

Bei den Frauen gingen die favorisier­ten Norwegerin­nen überrasche­nd leer aus. Ein Podest ohne die Ski-Königinnen aus der Top-Nation ist bislang eine Seltenheit bei der WM in Oberstdorf. Dieses Mal waren im Teamsprint aber tatsächlic­h drei andere Nationen stärker: Schweden, die Schweiz und Slowenien. Jonna Sundling krönte sich zur Doppelwelt­meisterin im Sprint. Nach ihrer Goldmedail­le im Einzel holte sie auch im Teamwettbe­werb mit Maja Dahlquist den Sieg. Dahinter gewannen Nadine Fähndrich/ Laurin van der Graaf die Silbermeda­ille vor Eva Urevc und Anamarija Lampic. Sofie Krehl (Oberstdorf) und Viktoria Carl (Zella-Mehlis) brachten das deutsche Sprint-Team zwar wunschgemä­ß ins Finale. Recht souverän sogar. Dort blieb den beiden jungen Langläufer­innen aber nur der neunte Platz. Krehl und Carl fielen schon früh zurück, der Klassenunt­erschied zu den schnellste­n Nationen war letztlich zu groß. Krehl sprach von „viel Stress auf der Strecke“und Carl meinte: „Es war von Anfang an ein Kampf. Das hat extrem viel Kraft gekostet – und das hat man hintenraus gemerkt.“

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Foto: Mathias Wild Es lief nicht gut für das deutsche Duo Ja‰ nosch Brugger (l.) und Sebastian Eisen‰ lauer.

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